Der Schwede Rosenberg bejubelt den ersten seiner drei Treffer zum Bremer Sieg. dpa
Karsten Heine nahm auf Seiten der Berliner im Vergleich zum 4:0-Erfolg in Aachen eine Änderung vor: Van Burik kehrte neben Simunic in die Innenverteidigung zurück, Friedrich rückte nach rechts, Chahed rutschte aus der Startelf. Thomas Schaaf veränderte sein Team nach dem 1:2 gegen Espanyol im UEFA-Cup-Halbfinal-Rückspiel auf fünf Positionen. Für die Gelb-gesperrten Naldo, Hunt und Hugo Almeida standen Baumann, Womé und Rosenberg neu im Team. Der Kameruner übernahm die linke Außenverteidigerposition von Schulz, der ebenso wie Owomoyola (rechts) in die Mittelfeldraute vorgezogen wurde. Fritz war nach Sperre im UEFA-Cup ebenso wie Keeper Wiese spielberechtigt und übernahm die rechte Abwehrseite. Am Angriff agierten der Schwede Rosenberg neben "Sorgenkind" Klose.
Nach offener Anfangsphase, in der beide Mannschaften um offensives Spiel bemüht waren, erspielten sich die zielstrebig und aggressiv zu Werke gehenden Bremer ein spielerisches Übergewicht. Mehrere Versuche aus der Distanz auf das Tor von Fiedler scheiterten zunächst, doch dann gelang Werder doch die Führung: Owomoyela spielte Rosenberg in halblinker Position am Strafraumrand an. Der Schwede zog ab - Friedrichs Grätsche kam zu spät - und überwand Fiedler mit einem scharfen, aber nicht sehr platzierten Schuss ins linke Toreck (19.).
In der Folge blieben die Bremer gegen harmlos wirkende Herthaner überlegen, agierten zunächst allerdings nicht mehr so druckvoll. Die Berliner dezimierten sich dann auch noch selbst. Simunic sprang mit sehr hohem Bein in Kung-Fu-Manier gegen den Kopf von Schulz, der dabei eine Verletzung am Auge erlitt und für Jensen ausgetauscht werden musste. Referee Fandel entschied auf Platzverweis gegen den Kroaten, der damit bereits zum dritten Mal in dieser Saison vorzeitig in die Kabine geschickt wurde (35.).
Der 32. Spieltag
Werder präsentierte sich danach wieder konzentrierter, ging energisch in die Zweikämpfe und spielte geradlinig nach vorne. Die Hertha, die den Angriffen der Hanseaten nur in den ersten Minuten etwas entgegenzusetzen hatte, fand nicht ins Spiel. Die Bremer Führung zur Halbzeit war daher hochverdient.
Karsten Heine brachte nach Wiederbeginn den offensiveren Jerome Boateng für Kapitän Friedrich. Doch Werder entwickelte sofort viel Druck auf das Tor von Fiedler. Prompt fiel schnell das 0:2: Nach einer Standardsituation zeigte sich die Hertha-Abwehr desorientiert. Baumann kam nach einer Bogenlampe im Rücken der Berliner Hintermannschaft an den Ball und legte zurück zu Rosenberg. Der Schwede konnte das Leder ungehindert wuchtig zu seinem zweiten Treffer des Tages einschießen (50.).
Die Vorentscheidung: Simunic sieht in Halbzeit eins "Rot" von Referee Fandel. dpa
Werder spielte weiter munter nach vorne. Eine wunderbare Kombination führte dann zum 0:3. Frings passte auf Klose, der perfekt mit der Brust zu Diego weiterleitete. Der Brasilianer ließ Fiedler aus halbrechter Position keine Abwehrchance (60.). Im Gegenzug gelang der Hertha nach sehenswertem Doppelpass mit Dejagah durch Gilberto der erste Treffer (61.). Danach entwickelten die Berliner neues Selbstvertrauen gegen eine Bremer Hintermannschaft, die offenbar im Glauben an den sicheren Sieg leichtsinnig wurde. Bastürk vergab nur wenige Minuten später den Anschlusstreffer frei im Strafraum. Doch in der Schlussviertelstunde übernahm Werder wieder das Kommando. Rosenberg kam noch zu seinem dritten Treffer (82.).
Hertha BSC kann am nächsten Samstag im direkten Duell gegen Leverkusen mit einem Heimsieg die letzte theoretische Chance auf einen UEFA-Cup-Platz wahren. Für Bremen geht der Kampf um die Meisterschaft gegen Frankfurt weiter.