Arminen-Coach Thomas von Heesen stellte seine Anfangsformation gegenüber der 0:2 -Pleite in Dortmund auf drei Positionen um. Die Tschechen Kucera und Kobylik liefen zum ersten Mal von Beginn auf, außerdem kehrte in der Offensive Boakye für Porcello in die Anfangsformation zurück. Der 2:1 -Heimerfolg gegen Bremen ließ Trainer Horst Köppel aufatmen. Er vertraute mit einer Ausnahme der gleichen Elf. Lisztes musste Kluge weichen.
Die Marschroute der Arminia war von Beginn an deutlich. Mit viel Pressing sollte das Spiel in die gegnerische Hälfte verlagert werden. Allein, richtig gefährliche Einschusschancen konnte sich die Heimelf selten erarbeiten. Eine Ausnahme war ein schöner Angriff über rechts. Strasser konnte gerade noch vor dem heranfliegenden Boakye klären. Schließlich beförderte Kobylik das Leder aus elf Meter über den Kasten (18.). Die Gäste aus Gladbach beschränkten sich zunächst darauf, hinten nichts anbrennen zu lassen. Nach vorne konnten auch die Borussen zunächst so gut wie keine Akzente setzen, insbesondere die Spitzen Kahe und Neuville kamen kaum zum Zug. Umso überraschender war dann die Führung für die Borussia. El Fakiri hatte sich geschickt auf rechts durchgesetzt. Er sah in der Mitte den völlig ungedeckten Kluge, der mit einem trockenen Linksschuss Hain keine Chance ließ (32.). Den Bielefeldern war nach dem Rückstand die Verunsicherung deutlich anzumerken. Es schlichen sich viele Ungenauigkeiten vor allem im Spielaufbau ein. Fast hätte die Borussia noch nachgelegt, doch Hain rettete mit einer guten Parade gegen Jansen, der nach einem sehenswerten Spielzug alleine vor dem Bielefelder Schlussmann aufgetaucht war (43.). Mit der Einwechslung von Pinto und Porcello setzte Trainer von Heesen ein eindeutiges Zeichen. Mit nominell vier Stürmern auf dem Platz sollte die Wende erzwungen werden. Und tatsächlich ging ein Ruck durch die Arminia. Doch wie schon im ersten Durchgang war an der Strafraumgrenze meist Schluss. Der Bielefelder Sturmlauf erwies sich schnell als allzu harmlos. Die Gäste waren schlichtweg gefährlicher und effektiver bei ihren Vorstößen. Zé Antonio köpfte einen Eckstoß von rechts nur knapp links am Bielefelder Gehäuse vorbei (55.). Dann vertändelte Hain an der rechten Außenlinie den Ball, doch Neuville verfehlte das Tor knapp mit seinem Schlenzer. Wenig später war Hain dann wieder auf den Posten, als er einen Schuss des eingewechselten Daems gerade noch entschärfen konnte. Schließlich war es der bis dahin unauffällige Neuville, der für die Vorentscheidung sorgte. Der Nationalspieler startete nach einem öffnenden Pass von Oude Kamphuis fast von der Mittellinie, ließ die aufgerückte Bielefelder Hintermannschaft hinter sich und schob das Leder überlegt am heraus stürmenden Hain vorbei ins Netz (68.). Den Bielefeldern war der Schock nun deutlich anzumerken. Die Borussia hatte nunmehr wenig Mühe, die Partie sicher nach Hause zu schaukeln. Gladbach fährt nach 1 ½ Jahren wieder einen Auswärtsieg ein. Für Bielefeld brechen schwere Zeiten an.