Bayern-Coach Felix Magath änderte seine Startelf im Vergleich zum 0:0 in Berlin auf zwei Positionen: Zé Roberto und in seinem achten Bundesligaeinsatz erstmals von Beginn an Guerrero kamen für den verletzten Scholl (Knie) sowie den erkrankten Pizarro neu ins Team. Bayer siegte souverän 4:0 gegen Bochum - Trainer Klaus Augenthaler sah keinen Anlass für Personalwechsel.
Gegenseitiges "sich Respekt verschaffen" - Schiedsrichter Weiner eingeschlossen - stand wohl in der Anfangsphase auf dem Programm: Der Unparteiische zückte in einer zunächst zerfahrenen, von vielen Zweikämpfen geprägten Partie nach sechs Minuten bereits zwei Mal den Gelben Karton. Die vielen Unterbrechungen wirkten natürlich dem Spielfluss entgegen. Es dauerte bis zur 12. Minute, ehe Guerrero für den ersten Aufreger sorgte: Butt machte sich nach dem geschicktem Heber des Peruaners ganz lang und lenkte den Ball gerade noch über die Latte. Auf der Gegenseite setzte Krzynowek nach Rückpass von Freier einen ersten Nadelstich gegen die bis auf wenige Ausnahmen sichere Deckung des Rekordmeisters, verzog aber aus günstiger Position (16.). Diese Möglichkeit war für lange Zeit die einzige für die Gäste - Bayern wurde stärker und zwang die Augenthaler-Elf immer mehr in die Defensive. Zwar gab es in der an spielerischen Höhepunkten armen Begegnung nach wie vor wenig attraktiven Kombinationsfussball, wenigstens aber vier Tormöglichkeiten in 15 Minuten zu sehen: Lucio (19.), Schweinsteiger (22.), Ballack (32.) und Guerrero (34.) hatten in einer starken Viertelstunde der Münchner gute Chancen, konnten aber den konzentrierten Butt in zunächst nicht überwinden. Nach einer kurzen Verschnaufpause gab es vor der Pause noch zwei Höhepunkte: Berbatovs Schrägschuss nach einem Konter rasierte den Außenpfosten, bevor ein umstrittener Elfmeter den Bayern doch noch die Führung bescherte. Guerrero geht im Zweikampf gegen den hinter ihm postierten Nowotny zu Boden, Schiedsrichter Weiner wertet dies als Foulspiel und zeigt auf den Punkt. Makaay nutzt diese Möglichkeit eiskalt und verwandelt sicher zum 1:0 (45.+2). Nach der Pause mühte sich Bayer gegen die nun mit Sagnol für Frings agierende Bayern-Defensive, wieder ins Spiel zu finden. Die Münchner kontrollierten das Duell ohne große Risikobereitschaft und hielten die Gäste mit großer Zweikampfstärke in Schach. In der nach wie vor intensiv geführten Partie dauerte es bis zur 58. Minute, ehe Voronin Nationalkeeper Kahn mit einem Volleyschuss zu einer Glanztat zwang. Der Ukrainer vergab damit die einzige Ausgleichschance des Herausforderers, denn zehn Minuten sorgte eine südamerikanische Kooperation für die Vorentscheidung: Zé Roberto schickt Guerrero mit einem Pass aus dem Mittelfeld steil. Der gewinnt das Laufduell gegen Nowotny, bleibt im Zweikampf gegen Butt glücklicher Sieger, geht am Keeper vorbei und schiebt den Ball aus zehn Metern ins leere Tor (68.). Leverkusen verzweifelte auch danach an der bombensicheren Deckung um Lucio, die im weiteren Verlauf nur noch eine klare Möglichkeit des Verfolgers zuließ: Berbatov scheiterte aus sechs Metern frei vor Kahn, der damit in der Rückrunde weiter seinen Kasten sauber hielt (90.).
Glanzlos holte sich der Rekordmeister gegen das nicht wie ein Meisterschaftsaspirant aufspielende Leverkusen drei Punkte und schüttelte damit gleichzeitig einen Verfolger ab. Zwar ebnete ein umstrittener Foulelfmeter den Weg zum Sieg, insgesamt aber mit einem deutlichen Chancenplus und dem größeren Engagement ausgestattet verdiente sich die Magath-Elf unter dem Strich den Sieg.