St. Pauli gegenüber dem 1:2 in Köln mit drei Änderungen: Nach seiner Gelb-Rot-Sperre kehrte Held wieder in die Startelf zurück, für den Gibbs weichen musste. Trulsen ersetzte Kientz in der Abwehr. Des Weiteren lief Kolinger von Beginn an auf, Rath blieb zunächst auf der Bank. Patschinski begann als einzige Spitze. Beim HSV wechselte Kurt Jara seine Elf im Vergleich zum 1:1 gegen Leverkusen auf nur einer Position: Für den Gelb-gesperrten Barbarez spielte Cardoso.
Der FC St. Pauli war sichtlich bemüht, seine letzte Chance im Kampf gegen den Abstieg zu nutzen, begann temporeich, setzte die Gäste in der AOL-Arena unter Druck und hatte die größeren Spielanteile. Dies schien sich nach einer Viertelstunde auszuzahlen, als Inceman im Strafraum von Albertz gefoult wurde. Doch Meggle konnte die Chance nicht nutzen, Pieckenhagen ahnte die Ecke, machte sich lang und wehrte den fälligen Strafstoß ab. Nur wenige Minuten später das etwas überraschende 1:0 für den HSV: Meijer und Romeo zauberten mit einem schönen Doppelpass-Spiel, letzterer köpfte unbedrängt von der Pauli-Abwehr zum 0:1 ein.
Die Kicker vom Kietz ließen sich vom Gegentreffer aus dem Konzept bringen. Die nächste Viertelstunde spielte fast nur noch der HSV, der immer sicherer wurde und die ohnehin nicht sichere Pauli-Abwehr mehrmals gehörig ins Schwimmen brachte. Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit war ein Aufbäumen beim Tabellenletzten zu erkennen. So hatte Rahn in der 41. Minute den Ausgleich auf dem Fuß, vergab aber freistehend, Pieckenhagen konnte per Fußabwehr klären. Und wie schon nach dem vergebenen Foulelfmeter gab der HSV prompt seine Antwort: Groth wurde bei seinem Solo nicht angegangen und zirkelte den Ball zum 0:2-Halbzeitstand ins Netz.
Es dauerte nach dem Wiederanpfiff keine fünf Minuten, da war die Partie schon gelaufen: Nach einem Eckball verlängerte Meijer auf Hoogma, der völlig alleingelassen per Kopf das 0:3 erzielte. Nachdem Patschinski eine Großchance zum 1:3 kläglich vergab, sah die Pauli-Abwehr erneut fast tatenlos zu, wie Albertz auf Romeo flankte und dieser in der 58. Minute das 0:4 erzielte.
Nach einer kurzen Ruhephase der HSV tat nicht mehr als nötig, St. Pauli wirkte verständlicherweise konsterniert gehörte die Schlussphase der Elf von Trainer Kurt Jara, die bei konzentrierterer Chancenverwertung sogar noch höher hätte gewinnen können.
St. Pauli schien zunächst durchaus willig, doch katastrophale Abwehrfehler brachen der Mannschaft das Genick. Der Klassenerhalt ist damit wohl verspielt und nur noch äußerst theoretischer Natur. Bei einem Punktgewinn von Nürnberg in Schalke am Samstag wäre der Abstieg besiegelt.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend