Leverkusens Trainer Klaus Toppmöller konnte bis auf Lucio, der mit Gelb-Rot-Sperre aus der Begegnung bei 1860 München (4:1-Erfolg) ausfiel und durch Zivkovic ersetzt wurde, auf Altbewährtes zurückgreifen und seine Stammelf der letzten Wochen aufs Feld schicken. FCK-Teamchef Andreas Brehme musste die Position hinter den Spitzen neu besetzen, da sowohl Lincoln (Bänderdehnung) als auch Djorkaeff (Bänderriss) verletzt ausfielen. Für den Franzosen sollte Basler den Regiestab halten, Riedl und Klos (für Ratinho) rückten als zusätzliche Defensivkräfte neu ins Team und bedeuteten gegenüber dem 0:0 gegen Schalke die beiden Änderungen in der Startformation.
In der ausverkauften BayArena erlebten die Zuschauer in der Anfangsviertelstunde eine selbstbewusst auftretende Heimelf, die gegen den tief in der eigenen Hälfte stehenden FCK zwar zu einer optischen Überlegenheit kam, daraus aber zunächst kein Kapital schlagen konnte. Die "Roten Teufel" hatten aus der klaren Niederlage bei den Bayern (1:4) ihre Lehren gezogen und versuchten ihr Heil aus einer verstärkten Defensive. Mit der ersten Chance gingen die Brehme-Schützlinge völlig überraschend in Führung, hatten sie doch bis zu diesem Zeitpunkt lediglich auf die Leverkusener Aktionen reagiert. Nach einem Foul an Klose flankte Basler den anschließenden Freistoß vom linken Flügel in die Mitte, wo die Bayer-Abwehr ein kollektives Schläfchen hielt und Strasser völlig ungedeckt mit einem Kopfball ins linke untere Eck das 1:0 für seine Elf markierte (18.). Bayer in der Folge mit allzu hektischem Bemühen, den Rückstand wettzumachen, ohne klare Linie. Bastürk - von Riedl meist hauteng bewacht - und Ballack forderten im Mittelfeld zwar die Bälle, doch das Pass-Spiel in die Spitze, das fast ausschließlich durch die Mitte angestrebt wurde, ließ zu diesem Zeitpunkt zu Wünschen übrig bzw. wurde durch das Abwehr-Bollwerk der Gäste unterbunden. Stark die Leistung der beiden Manndecker Koch und Klos, die ihre direkten Gegenspieler Kirsten und Neuville überhaupt nicht zur Entfaltung kommen ließen. Bezeichnend, dass der Ausgleich für die Leverkusener nach gelungenem Flügelspiel des auffällig spielenden Schneider fiel. Der Nationalspieler versetzte auf dem rechten Flügel Strasser, der dabei überhaupt nicht gut aussah, brachte eine Flanke an den Fünfmeter-Raum, wo Ballack das Leder mit dem rechten Fuß flach in die lange Ecke verlängerte (34.). Durch den Ausgleich gewann Bayer noch mehr die Oberhand, doch Chancen ergaben sich bis zum Pausenpfiff für den Tabellenzweiten nicht mehr, da der FCK sich in der Defensive keine Blöße mehr gab.
Mit unvermindertem Engagement kam die Heimelf aus der Kabine und wurde dafür auch bald belohnt. Ballack zog eine Flanke von der rechten Außenbahn in die Mitte, Harry Koch wusste sich nur mit einem Schupser gegen Kirsten zu helfen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Ballack zur Führung (50.). Kaiserlautern lockerte nach diesem Rückstand zwangsläufig seine Defensivhaltung. Die Partie entwickelte sich nun endlich zu einer Spitzenbegegnung und wurde abwechslungsreicher. Leverkusen - angeführt von den überragenden Ballack und Schneider - bildete das spielerisch und technisch stärkere Team. Nach Harry Kochs Riesenchance zum Ausgleich, als er nach einem Eckstoß das Leder aus drei Metern mit dem Kopf nicht im Bayer-Tor unterbringen konnte (67.), spielte nur noch die Werkself. Ab diesem Zeitpunkt avancierte Georg Koch zum besten Lauterer, der mit glänzenden Paraden eine höhere Niederlage verhinderte. Weder Ballack mit einem Fernschuss (69.), noch Ramelow nach tollem Angriffszug (74.) konnten den Keeper überwinden. Kaiserslautern mühte sich in der Schlussphase zwar redlich, konnte die Abwehr um die überzeugenden Nowotny und Zivkovic aber nicht mehr in Gefahr bringen.
Leverkusen stellte das homogenere, spielstärkere Team. Kaiserslautern zunächst zu passiv, gab erst nach dem Rückstand seine Defensivhaltung auf, als Bayer bereits zu seinem Spiel gefunden hatte. Ein verdienter Sieg einer gefestigten Mannschaft, die wie selbstverständlich erneut aus einem Rückstand einen Sieg machte.