Bundesliga

Die Analyse: Van der Haar eiskalt

Bundesliga, 23. Spieltag, SSV Ulm 1846 - Werder Bremen 2:1 (1:0)

Die Analyse: Van der Haar eiskalt

Personal: Ulms Trainer Andermatt baute sein Team gegenüber dem 1:4 in Bielefeld auf vier Positionen um. Für den an Achillessehnen-Problemen laborierenden Radoki komplettierte Kinkel die Viererkette. Rösler, Pleuler und Grauer blieben aus taktischen Gründen draußen, dafür durften sich Maier, Scharinger und Leandro bewähren. Werder-Coach Schaaf wechselte gegenüber der 0:1-Niederlage im UEFA-Cup in Parma ein Mal verletzungsbedingt: Trares, der wieder Schwierigkeiten mit der in Kaiserslautern erlittenen Platzwunde hatte, musste zwangsweise Tjikuzu den Vortritt lassen.

Taktik: Ulm kehrte zur bewährten Taktik mit dem 4-4-2-System zurück, nachdem Andermatt in Bielefeld auf nur einen Stürmer gesetzt hatte. Von Anfang an wurde versucht, durch frühes Stören den Gegner zu Fehlern zu verleiten. Werder agierte mit gleicher Taktik und Philosophie, musste allerdings umbauen. Das Defensiv-Bollwerk Trares-Maximow wurde gesprengt, so dass Maximow auf die halblinke Seite rückte, Frings sein rechtes Pendant bildete. Auch hier ein frühes Herausrücken, ballorientierte Deckung, schnelles Verschieben.

Spielverlauf: Entscheidend in der ersten Halbzeit war der frühe Treffer der Gastgeber. Ein Befreiungsschlag von Tjikuzu verunglückte und kam über Otto zu Van der Haar, der per Volleyschuss abschloss. Die Gastgeber zogen sich nun zurück, gestatteten den Bremern mehr Spielanteile, ohne jedoch die Kontrolle über das Geschehen zu verlieren. Der Aufsteiger erarbeitete sich Vorteile durch aggressivere Zweikampf- Führung, setzte auf Konter.

Eine Taktik, die Bremen mit der ausgegebener Marschroute eigentlich verhindern wollte. Die Schaaf-Elf agierte in der Folgezeit gefällig - ohne allerdings letzte Durchschlagskraft zu zeigen. Dennoch kam es zu zwei hochkarätigen Chancen: Ailton nach Stadler-Fehler und Pizarro scheiterten jedoch an SSV-Keeper Laux. Nach dem 2:0 schien die Partie entschieden, zumal es Ulm verstand, durch ständige Tempowechsel den Rhythmus aus der Partie zu nehmen. Ailton jedoch brachte mit seinem Treffer wieder Spannung in die Partie, die allerdings keine Wendung mehr nahm.

Fazit: Verdienter Sieg aufgrund der größeren Aggressivität und eines starken Keepers Laux.

Von Christian Biechele, Hubert Meyer und George Moissidis