Bundesliga

SPIELBERICHT

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Personal: Bei Stuttgart kehrte Thiam nach seiner Sperre in die Vierer-Abwehrkette zurück. Werner Lorant krempelte seine Mannschaft nach dem 0:2 von Mönchengladbach um. Hobsch ersetzte Schroth und Ouakili Malz. Dinzey ging auf die Manndecker-Position zurück, Richter blieb draußen. Cizek rückte im Mittelfeld eine Stelle nach innen, so wurde die Außenbahn für Heldt frei. Greilich, in Gladbach gesperrt, kam für Kurz (fünfte Gelbe Karte).

Taktik: 1860 wollte den Gegner mit den schnellen, dribbelstarken Cerny und Heldt über die Flügel knacken. Borimirov nahm Balakov im Mittelfeld in Manndeckung, schaltete sich aber in Ballbesitz mit in den Aufbau ein. Stuttgart mit der üblichen Grundausrichtung, der Viererkette in der Abwehr und der Raute im Mittelfeld. Djordjevic und Carnell sollten auf Außen Thiam beziehungsweise Keller unterstützen.

Spielverlauf: München begann stark. Nach Doppelpässen zwischen Innen- und Außenteil der Viererkette hindurch oder durch Einzelaktionen gelang es Cerny und Heldt mehrere Male, in den Rücken der Abwehr zu gelangen. Doch nach einer guten Viertelstunde war der Anfangselan verpufft. Einerseits spielten die Löwen zu früh über die Flügel, so daß Quer/Steil-Staffetten kaum noch möglich waren. Zum anderen legten die Stuttgarter in puncto Härte einen Zahn zu und unterbanden so den Kombinationsfluß. Belegt wird dies durch drei Gelbe Karten für Keller (12.), Soldo (14.) und die Rot- würdige für Balakov innerhalb von nur sieben Minuten.

Der VfB stand defensiv in der Regel sicher, auch wenn 1860 bis in die späte Endphase hinein durch Winkler (43.) und Schroth (72.) die besseren Torgelegenheiten hatte. Verlaat, der bei Bedarf Hobsch oder Winkler in Manndeckung nahm, zog im Raum wie auch am Mann hohe Bälle fast magisch an. Was er in der Luft war, war Soldo vor der Abwehr am Boden. Im Vorwärtsgang fehlte Stuttgart zunächst Präzision, Mut und Tempo. So versandeten vielversprechende Ansätze, ehe sie zu Chancen wurden. In der Schlußphase war dann die Schwäche im Abschluß eklatant.

Fazit: Alle Spieler bemühten sich. Den 90 Minuten fehlte die Attraktivität, weil die Abwehrreihen dominierten. Beide Tore fielen aus Standards, direkter Freistoß und Eckball. München verpaßte zwei Gelegenheiten zur Führung, der eingewechselte Ristic auf der anderen Seite zwei glasklare Chancen (79. und 85.). Beide hätten gewinnen können, aber das 1:1 geht in Ordnung.

Es berichten Harald Kaiser, Martin Messerer und Thomas Roth