Bundesliga

SPIELBERICHT

SPIELBERICHT

Schalkes Trainer Huub Stevens konnte gegenüber dem UEFA-Cup-Spiel in Split wieder auf Libero Olaf Thon (Innenbanddehnung auskuriert) zurückgreifen. Müller räumte den Platz, rückte auf die Manndeckerposition für den gesperrten De Kock (Rote Karte beim DFB-Pokalspiel in Trier). Zudem kehrte Van Hoogdalem trotz seiner Achillessehnen-Probleme für Held ins Team zurück. Bei den Berlinern übernahm Stürmer Sverrisson die Manndeckerposition des angeschlagenen Van Burik (Sehnenentzündung), Tchami durfte im Angriff ran, Kruse spielte dahinter eine hängende Spitze mit vielen Abwehraufgaben. Die Gäste begannen in den ersten zehn Minuten zaghaft offensiv, igelten sich danach aber am eigenen Strafraum total ein: Tchami blieb als einzige Spitze bei Schalker Angriffen an der Mittellinie, Kruse mußte weit dahinter aushelfen, Rekdal konnte seine Kreativität im Spielaufbau überhaupt nicht einbringen, war nur mit Abwehraufgaben beschäftigt. Vor allem bemühten sich die Berliner, die Außenbahnen abzuschirmen, um den Schalkern die Möglichkeit zu Flanken im Rücken der Abwehr zu nehmen. Das gelang fast über die gesamte Spielzeit - lediglich in der 55. Minute kam Mandreko nach einem Traumpaß von Goossens nicht schnell genug hinter Latal her, und dessen Flanke wuchtete Wilmots (sträflich vernachlässigt von Dinzey) zum Tor des Tages ins Netz. Es war einer der ganz wenigen Höhepunkte eines langweiligen, aber wenigstens kampfbetonten Spiels. Bei den Schalkern bekam Libero Thon, weil noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, in erster Linie Defensivaufgaben zugeteilt. Dadurch fehlte meistens der Mann, der Druck aus dem Mittelfeld entwickelte, der Überzahlsituationen schaffen konnte, der dem Schalker Spiel Konturen gab. So kam die Berliner Abwehr, in der Torhüter Kiraly bei hohen Bällen einen unsicheren Eindruck machte, nur ganz selten in Verlegenheit. Im Gegenzug verzichteten die Herthaner weitgehend auf eigene Angriffsbemühungen. Erst in der Schlußviertelstunde, als Trainer Röber Manndecker Sverrisson in den Sturm beordert und Roy für Tchami gebracht hatte, kam ein bißchen Wind in die schlaffen Berliner Segel. Und da gab es zwei Großchancen, die zum Unentschieden hätten führen können, aber von Roy und Veit kläglich vergeben wurden. Schalke wirkte nach dem UEFA-Cup-Spiel vom Dienstag nicht so frisch wie gewohnt. Positiv war immerhin anzumerken, daß die Hausherren nicht blindlings anrannten, sondern Ruhe und Geduld behielten - durchsetzen konnten sie sich, wenn sie denn einmal in Tornähe kamen, im Hertha-Strafraum allerdings nicht.