Bundesliga

SPIELBERICHT

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Weder in spielerischr Hinsicht (dürftig) noch auf emotionaler Ebene (ohne Feuer) reichte dieses Derby an frühere Vergleiche heran. Beide Europapokal-Finalisten verbreiteten fußballerische Tristesse. Erst Zorc, gerade neun Minuten auf dem Platz, würzte die fade Partie kurz vor Schluß noch - und bescherte Dortmund reichen Lohn für eine karge Darbietung.

Schalke profitierte lange von seiner sicheren Deckung, stellte im zweiten Durchgang aber zu wenig Offensivgeist unter Beweis, der bis zum Wechsel immerhin noch in Spurenelementen erkennbar gewesen war. Erschwerend wirkte sich aus, daß Wilmots bei dem erneut fehlerfrei spielenden Kohler an der Kette lag und Latals Qualitäten nun einmal im Strafraum am wenigsten zur Geltung kommen.

Gegenüber der Niederlage in Bielefeld besserte Ottmar Hitzfeld sein Team auf vier Positionen aus. Timm, But, Lambert und Chapuisat erhielten den Vorzug vor Riethmann, Zorc, Tretschok und Möller (verletzt). Huub Stevens begnügte sich mit einer Änderung: Für Held kam Müller, der sein Betätigungsfeld im halblinken Mittelfeld fand. Von dort orientierte sich Van Hoogdalem wieder auf die rechte Außenbahn, wo er - voll im Trend liegend - mit guten Aktionen geizte.

Spieler des Spiels

Jürgen Kohler Abwehr

2
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Spielnote

5
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Tore und Karten

1:0 M. Zorc (84')

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Borussia Dortmund
Dortmund

Klos3 - Kohler2, Feiersinger3, Kree3 - Heinrich4, P. Lambert4 , Timm4 , K. Reinhardt4 , But4 - Riedle4, Chapuisat5

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FC Schalke 04
Schalke

Lehmann4 - de Kock3 , Linke3, Thon2,5 - Büskens4, van Hoogdalem4,5, Eigenrauch3,5, A. Müller4, Nemec4 - Latal5 , Wilmots4,5

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Schiedsrichter-Team

Edgar Steinborn Sinzig

2
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Spielinfo
Stadion Westfalenstadion
Zuschauer 55.000
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Unter nahezu völligem Verzicht auf Dynamik, Kreativität und Zielstrebigkeit fand Dortmund keinen Spielrhythmus. But, der den Taktstock schwingen sollte, konnte seine Nervosität in der Schaltzentrale anfänglich nicht leugnen. Genauso wenig wie Heinrich die Müdigkeit, die ihm zu schaffen machte und verhinderte, daß er sich häufiger einschaltete. Vor ihm spielte der blutjunge Timm - veranlagt, eifrig, zweikampfstark, aber noch ohne durchschlagende Wirkung auf der rechten Seite.

Schalke zehrte von seiner defensiven Disziplin, für die im zentralen Mittelfeldbereich in erster Linie Eigenrauch verantwortlich zeichnete. Er kontrollierte But und zwang den Dortmunder in einer Umkehrung der ursprünglichen Aufgabenstellung ihm nachzustellen. Doch in ähnlichem Maße wie bei der Borussia litt das Spiel der zu linkslastigen Gäste, bei denen nur Thon den Grauschleier wegzog, unter Druck- und Ideenlosigkeit. Woran auch De Kocks Kopfball nichts änderte, den die Querlatte ins Feld zurückspuckte.

Mit einer taktischen Änderung versuchte der BVB nach Wiederbeginn, den Kessel endlich unter Dampf zu setzen. But rückte weiter nach vorne (und setzte sich besser in Szene), Feiersinger interpretierte seinen Part offensiver, ohne seinem Paßspiel die nötige Präzision zu verleihen. Gegen ein Schalker Team, das selbst keine Angriffsinitiative mehr ergriff, machte Dortmund jetzt leichte Vorteile geltend. Allerdings nicht in einem solchen Maße, daß Zorcs "Goldener Schuß" nur eine Frage der Zeit gewesen wäre . . .

Es berichten Thomas Hennecke und Dirk Westerheide