Bundesliga

SPIELBERICHT

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42 Sekunden, nachdem Ottmar Hitzfeld mit Lars Ricken eine zusätzliche Offensivkraft eingewechselt hatte, um endlich auch meßbaren Nutzen aus krasser Feldüberlegenheit zu ziehen, platzte Juran unmittelbar nach Wiederbeginn in die Dortmunder Sorglosigkeit. Düsseldorf, das sich bis dahin in die eigene Hälfte zurückgezogen, fast ausschließlich nur verteidigt und das Spielfeld auf 35 Meter verengt hatte, konterte den Meister auf eigenem Platz aus - und drehte ihm schon nach einer Stunde endgültig den Saft ab.

Gegenüber der Niederlage in Köln mit drei neuen Akteuren bestückt, ging Fortuna in diese Partie: Walther vertrat Koch im Tor, Istenic übernahm von Anfang die zentrale Mittelfeldrolle, um Möller zu beschatten, Younga kam für Drazic und spielte (leicht zurückhängend) zweite Spitze neben Juran; Dobrowolski rutschte ins vordere Mittelfeld, Seeliger wechselte von der rechten Außenbahn auf die halblinke Seite, um dort meist Reuter den Weg zu blockieren. Oberleitner rückte von der halbrechten in die Außenposition.

Dortmund startete in der Formation der Vorwoche, attackierte früh und lauerte auf Fehler der Fortuna, die mit Ausnahme von Juran (spekulierte an der Mittellinie auf "Beute") alle Spieler zur Betriebsversammlung vor beziehungsweise in den eigenen Strafraum beorderte. Zwar übte Borussia so die Kontrolle aus, initiierte die eigenen Angriffe aber phantasielos und schwerfällig, ohne Kopf und Herz, und brachte den Ball nur in Ausnahmefällen gefährlich vor Walthers Kasten.

Spieler des Spiels

Rudi Istenic Mittelfeld

2
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Spielnote

4
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Tore und Karten

1:0 Yuran (46')

2:0 Dobrovolski (59')

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Fortuna Düsseldorf
Düsseldorf

Walther3 - Fach2, K. Werner2,5, Bach3 - Istenic2 , Oberleitner4, Seeliger3,5 , Dobrovolski2 , Judt3,5 - Younga-Mouhani2,5 , Yuran2,5

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Borussia Dortmund
Dortmund

Klos3,5 - Kohler4 , Kree4,5, Sammer3 - S. Reuter5, P. Lambert4 , K. Reinhardt5 , Heinrich5 , Möller5 - Herrlich5 , Chapuisat4

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Schiedsrichter-Team

Hans-Peter Best Kämpfelbach-Bilfingen

2
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Spielinfo
Stadion Rheinstadion
Zuschauer 32.000
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Im Dortmunder Mittelfeld bewegte sich der von Istenic sicher kontrollierte Möller am Rande der Wahrnehmungskraft, von den Flügeln - links von Reinhardt besetzt, rechts im Wechsel von Heinrich und Reuter - kam kein Druck, in der Spitze machte Herrlich keinen Stich. Flanken regneten von den Außenpositionen nach innen, doch sie verpufften ebenso wirkungslos wie die elf Ecken im Verlauf der Partie. Allein Sammer, der unermüdlich von hinten ankurbelte, Kohler, der einige Vorstöße über rechts unternahm, und Chapuisat, der immerhin noch Ansätze zeigte, mühte sich offensiv um Linie.

Mit viel Laufarbeit (Istenic, Seeliger) zogen die Gastgeber dem Meister den Zahn, fanden mitunter sogar die Gelegenheit zu technischen Kabinettstückchen (Juran und der quirlige Dobrowolski). Bei hohen Bällen räumten Fach, Bach und Werner im eigenen Strafraum auf. Mit hohem Tempo befreiten sich die Düsseldorfer in der zweiten Hälfte immer wieder aus der Umklammerung, nachdem sie zunächst mit langatmigen Kombinationen den Gegner fast eingeschläfert hatten. Rechtzeitig fanden sie den Schalter, um auch eigenen Angriffe zu starten - und damit den Meister völlig aus der Bahn zu werfen.

Es berichten Oliver Bitter und Thomas Hennecke