Viele Hamburger Fans hatten das Volksparkstadion längst verlassen, da hallte noch mal ein "Oh, wie ist das schön" durchs weite Rund. Im Gästeblock feierten rund 7000 Magdeburger Anhänger ihre Mannschaft für einen leidenschaftlichen Auftritt - und einen Sieg, der in den Augen des Siegtorschützen Philip Türpitz "nicht unverdient" war.
Mit einem wuchtigen Schuss aus 15 Metern hatte der 27-Jährige dem FCM in der vierten Minute der Nachspielzeit drei Punkte beschert. In einem derart imposanten Stadion, vor 49.820 Zuschauern und zu diesem Zeitpunkt den Siegtreffer zu erzielen, das sei "ein kleiner Traum, der wahr geworden ist", sagte Türpitz nach der Partie am "Sky"-Mikrofon. Als er schließlich noch gefragt wurde, was Magdeburg besser gemacht habe als der HSV, entgegnete Türpitz: "Wir waren eine Mannschaft."
Oenning sieht "großartigen Fußball"
Tatsächlich hatte der Außenseiter ein sehr couragiertes und kämpferisches Spiel abgeliefert. Trainer Michael Oenning hatte aber nicht nur eine "sehr, sehr engagierte" Mannschaft, sondern auch "großartigen Fußball" seines Teams gesehen.
Im Grunde gab es nur eine Phase, in der Magdeburg gehörig unter Druck geraten war: in den Minuten nach der Pause, "in der wir wirklich Glück hatten", wie Oenning wohl auch wegen eines nicht gegebenen Elfmeters für den HSV einräumte, als Tobias Müller den Ball im Sechzehner mit dem ausgefahrenen Arm berührte. Zur Wahrheit gehörte aber auch: Felix Lohkemper hatte Mitte der ersten Hälfte ein reguläres Tor erzielt, als der Linienrichter die Fahne hob und eine Abseitsposition anzeigte.
Heute haben wir zum ersten Mal das Glück gehabt, dass wir in der letzten Sekunde gewonnen haben.
Trainer Michael Oenning
So ging der Magdeburger Sieg letztlich in Ordnung - und Oenning jubelte: "Heute haben wir zum ersten Mal das Glück gehabt, dass wir in der letzten Sekunde gewonnen haben."