Energie Cottbus ist mit zwei Niederlagen ins neue Pflichtspieljahr gestartet. Und auch die Personalsituation macht Coach Wollitz weiter Sorgen: "Leider benötige ich immer noch den Zettel", erklärte der 53-Jährige, der einige Ausfälle zu beklagen hatte, aber zumindest wieder auf Kevin Weidlich und Fabio Viteritti zurückgreifen kann. Verärgert zeigte sich der emotionale Energie-Trainer vor allem über die Berichterstattung nach dem jüngsten 1:2 gegen die Würzburger Kickers .
"Ich war überrascht, dass aus den Situationen und Fehlern, die ich anspreche, immer so ein Hype gemacht wird. Wollitz kritisiert immer? Ich kritisiere nicht, ich stelle fest", so Wollitz, der anfügte: "Ein wenig beschleicht mich das Gefühl, dass es wieder so anfängt, wie es 2015/2016 geendet ist. Aber das ist vielleicht auch nur mein Gefühl. Alles wird sofort und schnell interpretiert, vorwiegend negativ interpretiert." Dabei habe er auch Positives bei der Vorstellung seiner Mannschaft gesehen, das unter den Tisch fallen gelassen wurde.
Was in den verbleibenden 16 Spielen zählt? "Entscheidend wird der Schulterschluss sein", stellte Wollitz klar: "Kommt noch mehr Unruhe auf oder hat man aus der Vergangenheit gelernt und macht diesen Schulterschluss. Wir wussten alle, dass es schwer ist. Auch die Nachverpflichtungen im Winter haben aber ganz klar bestätigt, dass wir alle Chancen haben, unsere Ziele zu erreichen." Seine Mannschaft habe gezeigt, "dass sie mithalten kann. Sie hat aber auch wieder entscheidende Fehler gemacht, die wir abstellen müssen, um Spiele zu gewinnen."
Wollitz ist "bis heute immer für die Region eingestanden"
Er weiß auch: "Am Ende zählt dennoch das nackte Ergebnis und das heißt 23 Punkte. Und es hätten einige mehr sein können. Jetzt wird es kritisch, das ist auch schade für die Entwicklung. Aber vielleicht brauchen wir diese Entwicklung." Am Ende verkam die Pressekonferenz zu einem flammenden Appell an das Umfeld. "Es geht darum, dass man den Schulterschluss hat und dabei nicht die Vergangenheit und die Fehler, die gemacht wurden, vergisst. Dann kann man auch die Gegenwart geschlossen und immer gemeinsam angehen", so Wollitz: "Dann kann man eine kleine Krise, wenn es denn eine gibt, gemeinsam bewältigen. Jetzt kann es sich doch zeigen. Ein Schulterschluss! Also ich kann nur sagen, dass ich bis heute immer für die Region eingestanden bin und das würde ich mir auch von allen wünschen. Diesen Schulterschluss gab es schon bei vielen Vereinen, da haben sie Spalier gestanden. Nicht erst am letzten Spieltag - wir sollten jetzt damit anfangen."
Schon am Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker.de) wartet das ausgesprochen wichtige Gastspiel beim SV Meppen. Anschließend geht es gegen 1860 München (H), Großaspach (A), Münster (H) und Halle (A) weiter.