3. Liga

"Schlussstrich" für Heider: Vier Spiele Sperre - sechs Monate für Willers?

Osnabrück: Menga legt Einspruch gegen Vier-Spiele-Sperre ein

"Schlussstrich" für Heider: Vier Spiele Sperre - sechs Monate für Willers?

"Er ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft": Lothar Gans, Leiter Profifußball des VfL, über Marc Heider.

"Er ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft": Lothar Gans, Leiter Profifußball des VfL, über Marc Heider. imago

Unmittelbar nach dem Ende des letzten Saisonspiels gegen den SC Paderborn (0:0) war die Öffentlichkeit über Untersuchungen des DFB gegen drei Osnabrücker informiert worden. Der Vorwurf: versuchte Spielmanipulation. Im Fokus standen und stehen Heider, Addy Menga und Tobias Willers. Heider gestand kurze Zeit später ein, Kontakt mit einem befreundeten Akteur des abstiegsbedrohten SV Werder Bremen II gehabt zu haben. Diesem habe er erzählt, dass ein VfL-Kollege glaube, Bremen würde bestimmt eine "Prämie" zahlen, sollte der VfL Schützenhilfe leisten.

Dieser "Riesenfehler", den Heider danach eingestanden hatte, kostete ihn nun eine Sperre von vier Spielen sowie eine Geldstrafe in Höhe von 2000 Euro. Das Sportgericht sah ein unsportliches Verhalten, jedoch keine schwerwiegende Sportverfehlung als erwiesen an. Heider zeigte sich angesichts des Strafmaßes "schon etwas enttäuscht", schließlich habe er zu keiner Zeit den Versuch einer Spielmanipulation unternommen. Als verletzter Spieler habe er ohnehin zu keinem Zeitpunkt eingreifen können. "Stattdessen habe ich mit einem langjährigen Freund telefoniert. Das mache ich übrigens fast täglich und nicht explizit vor dem letzten Saisonspiel", so die Reaktion des 31-Jährigen.

Spielersteckbrief Heider
Heider

Heider Marc

Trainersteckbrief Enochs
Enochs

Enochs Joseph

VfL Osnabrück - Vereinsdaten
VfL Osnabrück

Gründungsdatum

17.04.1899

Vereinsfarben

Lila-Weiß

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Wir haben nach dem Urteil keinen Grund, Marc fallen zu lassen - im Gegenteil!

Lothar Gans, Leiter Profifußball des VfL

Unter dem Gesichtspunkt eines "Schlussstrichs" akzeptierte Heider das Urteil nun dennoch, er möchte nach vorne schauen. "Die letzten Wochen waren sehr hart für mich und meine Familie, das wünsche ich keinem", gab der Angreifer einen Einblick in seine Gefühlswelt und bedankte sich bei seinem Verein für die Unterstützung. Der gab in persona Lothar Gans, Leiter Profifußball, ein eindeutiges Statement ab: "Wir stehen zu 100 Prozent hinter Marc Heider als Spieler des VfL Osnabrück und haben nach dem Urteil keinen Grund, ihn fallen zu lassen oder nicht an ihm festzuhalten - im Gegenteil!"

Für Heider stehe nun wieder das Sportliche im Mittelpunkt: "Nun konzentriere ich mich wieder vollständig auf meine Reha, um möglichst bald auf den Rasen zurückzukehren und weiterhin in jedem Spiel alles für den VfL zu geben, wie ich es in der Vergangenheit auch immer gemacht habe."

Verhandlung für Willers, Einspruch von Menga

Die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtete am Donnerstag zudem von den Strafanträgen gegen die anderen beteiligten Spieler. Für Menga sieht der DFB demnach die gleiche Strafe wie für Heider vor, der Spieler will jedoch Einspruch einlegen. Er habe im Vorfeld der Partie zwar mit dem ihm bekannten Bremer Physioterapeuten Claas Bente telefoniert, "aber ich habe mit keiner Silbe Geld gefordert."

Willers, von Heider und Menga als Initiator der Aktion genannt, droht unterdessen eine ungleich härtere Strafe. Sechs Monate Sperre, dazu eine Geldstrafe - das sieht das DFB-Sportgericht für den Mann vor, den laut der Zeitung Whatsapp-Chatverläufe belasten. Er soll die anderen beiden Beteiligten wegen deren Bremer Vergangenheiten aufgefordert haben, dort aktiv zu werden. Der DFB meldete auf seiner Website: "Die Sportstrafsache gegen seinen Mitspieler Tobias Willers wird ferner am 10. Juli 2017 ab 14 Uhr mündlich in Frankfurt verhandelt."

psz