Großaspachs Trainer Florian Schnorrenberg nahm nach dem 0:1 gegen Preußen Münster vier Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Für Brünker, Hercher (beide Bank), Leist (Kapselverletzung sowie Bänderanriss im Sprunggelenk) und Choroba (Suspendierung aus disziplinarischen Gründen) durften Burger, Bösel, Hingerl und Fehr starten.
HFC-Coach Torsten Ziegner vertraute auf exakt jene Startelf, die beim jüngsten 3:0 gegen 1860 München den dritten Sieg in Folge auf den Weg gebracht hatte.
SGS wehrt sich tapfer und patzt dann schwer
Vor dem Gastspiel des Aufstiegsaspiranten beim Kellerkind hatte Ziegner sein Team vor den charakteristischen Waffen eines um den Klassenerhalt ringenden Gegners gewarnt: "Sie werden sich mit allem, was sie besitzen, dagegenstemmen." Tatsächlich musste Großaspach sich gleich mit allen Mitteln dem Dauerdruck des Favoriten erwehren. Bereits nach zwei Minuten erarbeitete Halle sich einen Freistoß in guter Lage am rechten Sechzehnereck, den Landgraf aber zu mittig ansetzte. Kurz darauf war Pagliuca bei einem Vorstoß in den Strafraum erst durch ein Risiko-Tackling Gehrings auf Höhe des Elfmeterpunkts zu stoppen (6.). Weil Ajani auch bei einen zweitem Ball halbrechts an der Strafraumkante per Direktabnahme zu hoch justierte (17.), überstand die SGS die feurige HFC-Anfangsviertelstunde unbeschadet.
Die bis dato nur in der Defensive gebundenen Gastgeber fingen gerade an, eigene Akzente zu setzen, als sie Halle mit einem folgeschweren Abwehrfehler zur Führung einluden: Poggenberg schenkte den Ball auf der linken Abwehrseite neben dem Strafraum gegen Ajani her, der handlungsschnell Mai am rechten Fünfereck fand. Dessen trockener Rechtsschuss schlug im langen Eck ein - 0:1 (21.). Nach einem brenzligen Ausflug von SGS-Keeper Broll, der dank einer starken Brustannahme in vollem Lauf gerade noch gut ging (27.), stellten sich die Hausherren nochmals vermehrt mit ruhenden Bällen vor dem HFC-Gehäuse vor, konnten am Rückstand zur Pause aber nicht mehr rütteln.
3. Liga, 35. Spieltag
Eisele verteilt das zweite Tor-Geschenk des Tages
Die zweite Hälfte startete mit einem Paukenschlag, für den unfreiwillig Gästekeeper Eisele sorgte. Dieser ließ das Leder beim Versuch, eine flache Hereingabe Röttgers von links aufzunehmen, ins eigene Tor abprallen - 1:1 (50.). Der unerwartete Ausgleich infolge des Torwartpatzers war ein echter Wirkungstreffer für den HFC. Nach einer kurzen Schock-Starre suchte Halle zwar wieder den Weg nach vorne, doch Ajani zielte bei Abschlüssen aus halblinker Strafraumlage erst zu hoch (60.) und dann zu mittig (62.). Das Spiel wurde nun ruppiger, Referee Arne Aarnink (Nordhorn) hatte alle Hände voll (mit insgesamt acht Gelben Karten) zu tun - und kurz darauf zwei knifflige Entscheidungen zu treffen.
Zweimal reklamierten die Aspacher Handspiel im Strafraum, zweimal blieb die Pfeife zum Unmut der Hausherren stumm (71./72.). Großaspach wollte als Remiskönig der Liga offenbar nicht das 18. Unentschieden einfahren und kam im Rahmen der Schlussoffensive durch Joker Hercher (81., gerade noch abgeblockt) sowie Röttger (87., zu spitzer Winkel) noch zu guten Schusschancen, die ihren Weg jedoch nicht ins Ziel fanden - somit blieb es beim 1:1. Während der Punktgewinn die SGS im Tabellenkeller vorübergehend an Lotte vorbei auf Rang 15 vorrücken lässt, verpasste Halle es, am anderen Ende des Tableaus nach Punkten mit dem Zweiten KSC gleichzuziehen.
Und wie geht es weiter für die beiden Teams? Großaspach gastiert am Samstag (14 Uhr) in Karlsruhe. Für den Halleschen FC geht es zur gleichen Zeit gegen Preußen Münster.