1860 Münchens Trainer Daniel Bierofka konnte im Vergleich zum 2:1-Sieg in Cottbus wieder auf Wein zurückgreifen, der seine Gelbsperre abgesessen hatte und in das defensive Mittelfeld zurückkehrte. Lorenz rückte zurück in die Defensive, Berzel nahm nur auf der Bank Platz.
Rostocks Coach Jens Härtel gab exakt jenen elf Spielern eine Chance, die auch vor Wochenfrist beim 0:2 gegen Meppen in der Startelf gestanden hatten.
Die Partie begann mit einem klassischen Paukenschlag. Nach gerade einmal vier Minuten fiel ein Ball von Soukou genau vor die Füße von Breier. Der Rostocker Angreifer erzielte mit einem strammen Rechtsschuss aus spitzem Winkel die Führung für die Gäste. 1860 antwortete mit wütenden Angriffen, die aber vorerst nichts einbrachten. Die zunächst größte Möglichkeit ergab sich nach einer Rettungsaktion von Hansa-Kapitän Hüsing, nach der der Ball vor den Füßen von Mölders landete. Doch Ahlschwede und Keeper Gelios bereinigten gemeinsam die brenzlige Situation (16.).
In der Folgezeit entwickelte sich eine temporeiche und gutklassige Drittligapartie, die vor beiden Toren einiges zu bieten hatte. Gefährlicher - und auch zielstrebiger - blieben aber die Rostocker, die durch ihr schnelles Umschaltspiel die Löwen-Abwehr doch vor große Probleme stellten. Und die sich kurz vor der Pause für ihren guten Auftritt in Hälfte eins belohnten: Einen Konter wie aus dem Schulbuch schloss Soukou nach toller Vorarbeit von Biankadi und Breier zur 2:0-Pausenführung für Rostock ab (42.).
Mölders trifft - Breier vergibt Elfmeter
3. Liga, 26. Spieltag
Mit Paul für Mauersberger und mehr Elan kam 1860 München wieder aus der Kabine, Rostock verzichtete verständlicherweise zunächst auf personelle Veränderungen. Hansa war zu Beginn von Hälfte zwei vorrangig mit Abwehraufgaben beschäftigt. 1860 war auf den schnellen Anschlusstreffer bedacht und hatte mehr Ballbesitz und optische Vorteile. Und auch die klareren Chancen. Die beste vergab Mölders in der 58. Minute, als der Löwen-Goalgetter freistehend am allerdings glänzend reagierenden FCH-Keeper Gelios scheiterte.
Nur wenige Minuten zuvor hatte Bierofka bereits 1860-Topjoker Owusu ins Rennen geschickt. Die Münchner blieben am Drücker, die Hansa-Kogge kam kaum mehr zum Durchschnaufen. Und hatte in der 70. Minute das Glück auf ihrer Seite, als Steinhart mit einem fulminanten Schuss nur die Querlatte des Rostocker Tores traf. Von dort sprang der Ball deutlich sichtbar vor der Torlinie auf. 120 Sekunden später war es dann aber soweit. Mölders nutzte eine kurze Unentschlossenheit von Riedel aus, umkurvte Gelios und schob mit links zum Anschlusstor für die Löwen ein (72.).
Für eine spannende Schlussphase war damit gesorgt, das Stadion brodelte. Und wäre in der 78. Minute zum größten Teil fast wieder verstummt. Denn der eingewechselte Paul foulte Biankadi im Strafraum, es gab Elfmeter für Rostock. Breier trat an, doch Hiller parierte und hielt sein Team so im Spiel. Aber der Ausgleich wollte 1860 trotz aller Bemühungen nicht mehr gelingen - Rostock stemmte sich in der Defensive leidenschaftlich den Angriffswellen der Löwen entgegen und brachte den knappen Sieg über die Zeit.
Nach der fünften Heimniederlage gastiert der TSV 1860 am kommenden Samstag (14 Uhr) beim SV Wehen Wiesbaden. Hansa Rostock empfängt zeitgleich die SG Sonnenhof Großaspach.