Beide Mannschaften waren mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die Begegnung gegangen. Während der Tabellen-15. aus Rostock gerade dabei ist, sich aus dem Abstiegskampf zu verabschieden, schielen die Stuttgarter Kickers als Drittplatzierter auf den Aufstieg. Rostocks-Coach Karsten Baumann schickte die identische Startelf wie beim 2:2-Remis beim MSV Duisburg aufs Feld. Auf der anderen Seite baute der Trainer der Gäste, Horst Steffen, sein Team mehrfach um. Anders als beim 2:0-Sieg gegen Borussia Dortmund II standen mit Calamita, Edwini-Bonsu und Halimi für Engelbrecht (Bank), Braun (Muskelfaserriss) und Badiane (Gesichtsfraktur) drei neue Akteure von Beginn an auf dem Feld.
Gäste erwischen besseren Start
Die Zuschauer in der DKB-Arena bekamen eine lebhafte Anfangsphase zu sehen. Besonders die Gäste wurden in den ersten Minuten ihrer Favoritenrolle gerecht und hatten mehr Spielanteile. Marcheses Schussversuch in der siebten Minute aus 18 Metern Distanz, der knapp am linken Pfosten vorbeiflog, war die erste nennenswerte Möglichkeit der Partie. Die Schwaben hatten daraufhin mehr Ballbesitz, taten sich mit ihrem Kurzpassspiel gegen die dichten Abwehrreihen der Hanseaten schwer.
Kickers wackeln bei hohen Bällen
Hundertprozentige Torchancen blieben bis zum Pausenpfiff Mangelware. Dafür sorgte Schiedsrichter Heft mit einigen umstrittenen Entscheidungen immer wieder für Diskussionsbedarf auf dem Feld. Doch konkrete Auswirkungen auf den Spielverlauf hatte das nicht. Die Rostocker fielen weiterhin offensiv kaum auf. Lediglich bei hohen Hereingaben in den Strafraum wackelte die Hintermannschaft der Gäste. So auch in der 38. Spielminute, als Bickel mit einer Flanke von links den Stuttgarter Schlussmann in Bedrängnis brachte. Dieser kam zwar an den Ball, brachte das Spielgerät allerdings nicht unter Kontrolle und sorgte für Unruhe im eigenen Sechzehner. Somit gingen beide Teams mit einem torlosen Remis in die Kabinen.
Rostock dominiert zweite Hälfte
Die Gastgeber erwischten nach dem Seitenwechsel den wesentlich besseren Start und erspielten sich zunehmend gute Tormöglichkeiten. Ruprecht platzierte seinen Kopfball aus fünf Metern nur knapp über das Tor der Gäste (55.). Nur fünf Minuten später spiegelte sich die Überlegenheit der Hanseaten auch im Ergebnis wider. Weidlich zog halbrechts in den Strafraum und versenkte den Ball per Vollspannschuss in die linke, untere Ecke. Aber erneut rückte das Schiedsrichtergespann in den Fokus: Obwohl der Assistent an der Linie die Fahne gehoben hatte, entschied Heft auf Tor. Eine Entscheidung, die ebenfalls für ordentlich Diskussionsstoff sorgte.
Der 32. Spieltag
Bickel und Ziemer verpassen die Entscheidung
Beide Teams lieferten sich eine äußerst unterhaltsame Schlussphase. Die Stuttgarter erhöhten in der letzten Viertelstunde den Druck auf die Hansa-Abwehrreihe. Der eingewechselte Fischer prüfte Schuhen in der 76. Minute mit einem zu unplatzierten Flachschuss. Aber zwingend wurden die Kickers bis zum Abpfiff nicht mehr. Stattdessen boten sich den Hanseaten Räume zum Kontern. Bickel (85./90.) verpasste es, für die Entscheidung zu sorgen.
Auch Rostocks Toptorjäger Ziemer bekam noch einmal eine gute Möglichkeit. Nach einem Eckball der Schwaben war Schlussmann Müller in die Offensive nachgerückt. Ziemer behauptete nach der Hereingabe jedoch die Kugel im Mittelfeld und versuchte sein Glück mit einem Fernschuss aus etwa 40 Metern auf das leere Tor. Doch das Spielgerät flog gegen den Pfosten, sodass die abwechslungsreiche Partie mit 1:0 endete.
Weiter geht es für die Rostocker bereits am Freitag (19 Uhr) in Unterhaching. Die Kickers empfangen am Samstag (14) den Stadtrivalen VfB Stuttgart II.