Der neue Kickers-Coach Massimo Morales veränderte die Startaufstellung im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Erfurt, bei der noch "96-Tage-Mann" Gerd Dais das Geschehen geleitet hatte, auf zwei Positionen: Güvenc hütete anstelle von Krauss das Stuttgarter Tor, zudem ersetzte Engelbrecht Ivanusa. Bei den Gästen aus Dortmund nahm Trainer David Wagner nach der 0:1-Pleite in Chemnitz gleich fünf Veränderungen vor. Neben Alomerovic, der für Sancaktar im Kasten stand, standen Benatelli, Bittencourt, Hofmann und Knappmann für Demirbay (10. Gelbe), Baykan, Durm und Bajner auf dem Rasen.
Die Anfangsphase im Gazi-Stadion auf der Waldau gestaltete sich ausgeglichen, wenngleich die Stuttgarter leichte Feldvorteile und mehr Zug zum gegnerischen Tor vorweisen konnten. Kritische Situationen gab es in der Anfangsviertelstunde aber in beiden Strafräumen nicht zu überstehen.
Der 28. Spieltag
Mit zunehmender Spieldauer nahmen die Gastgeber das Zepter immer mehr in die Hand und kontrollierten das Geschehen: Grütner zwang Almoverovic zu einer Faustabwehr (26.). Das Tor erzielten kurz darauf aber die Gäste. Die Kickers schafften es nicht, eine Dortmunder Kombination zu unterbinden. Bittencourt scheiterte zunächst noch an Güvenc, ehe Jonas Hofmann, der am vergangenen Wochenende gegen den FC Augsburg (4:2) ein starkes Startelfdebüt in der Bundesliga gefeiert hatte, den Nachschuss verwertete (29.).
Eine passende Antwort gelang der Morales-Elf vor dem Seitenwechsel nicht mehr, auch weil Grüttner und Dicklhuber bei einer Gondorf-Hereingabe am Ball vorbeirutschten (43.). Vom BVB war nicht mehr allzu viel zu sehen, sodass die Schwarz-Gelben dank ihrer ausgezeichneten Effizienz mit 1:0 in die Pause gingen.
Auch nach dem Seitenwechsel waren die Stuttgarter die bessere Mannschaft. Allein die Chancenverwertung stimmte nicht. Grüttner und Engelbrecht (50.) verpassten ebenso wie wenige Sekunden später Gondorf (52.) den Ausgleichstreffer. Die größte Gelegenheit in dieser druckvollen Phase vergab Dicklhuber, der aus kurzer Distanz das Spielgerät nicht richtig erwischte (55.).
Dortmund war fast ausschließlich mit Defensivaufgaben beschäftigt. Entlastungsangriffe oder Konterchancen blieben aus. Erst in der 63. Minute zeigten sich die Gäste erstmals wieder im Stuttgarter Strafraum - und sofort wurde es brandgefährlich: ein Kopfball landete am Außennetz.
In den letzten 20 Minuten spielte der "kleine BVB" die Partie souverän zu Ende. Almoverovics Tor geriet nicht mehr in Gefahr, da es die Dortmunder verstanden, den Ball vom eigenen Kasten fernzuhalten. Nur noch in der Nachspielzeit musste der Schlussmann gegen den eingewechselten Marchese eingreifen und klären (90.+3). Die Wagner-Elf verkürzte durch den 1:0-Erfolg gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt nicht nur den Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen, sondern gab zudem noch die Rote Laterne an Alemannia Aachen ab.
Die Kickers müssen am Samstag (14 Uhr) in Burghausen ran, Dortmunds U 23 empfängt zeitgleich Darmstadt 98.