Wacker-Teammanager Jürgen Press nahm beim ersten Pflichtspiel-Auftritt seiner Mannschaft nach der Winterpause zwei Startelf-Änderungen gegenüber der 0:3-Pleite bei Dortmunds Reserve vor: Traut ersetzte Kurz. Zudem erhielt im Offensivbereich Nebihi den Vorzug vor Mittelfeldregisseur Holzer, dessen Einsatz nach einem Innenbandanriss zu früh gekommen wäre.
Die Gäste aus der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt bestritten ebenfalls ihr erstes Punktspiel im Jahr 2010. Im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen Jahn Regensburg musste Trainer Christian Wück auf den gelb-gesperrten Goalgetter Holt verzichten. Neuverpflichtung Cannizzaro nahm dessen Position ein. Mit dem Zweitliga-erprobten Schüßler, der in der Winterpause von Oberhausen an die Förde gewechselt war, fand sich auch der zweite namhafte Neuzugang statt Siedschlag in der Anfangsformation wieder. Außerdem begannen Lamprecht, Vujcic sowie Sykora für Schulz, Wulff und Sembolo.
Aufgrund von starkem Schneefall und entsprechenden Räum- und Markierungsarbeiten wurde die Partie von Referee Florian Steinberg mit rund 15-minütiger Verspätung angepfiffen. Nach knapp zwei Monaten zuletzt ungewollter Wettbewerbspause fanden beide Teams anfänglich nur sehr schleppend in die Begegnung. Torchancen und spielerisch gefällige Aktionen waren folglich hüben wie drüben zunächst Mangelware.
Kiel ergriff in der eisigen Wacker-Arena jedoch nach und nach die Initiative. Nahezu zwangsläufig kamen die Norddeutschen durch Neuzugang Schüßler, der das Leder freistehend aus kurzer Distanz über den Burghauser Kasten beförderte, zu einer hochkarätigen Chance (25.). Die Hausherren antworteten fünf Minuten später. Der Schuss von El Haj Ali verfehlte das Holstein-Gehäuse aber. Die Press-Elf agierte im höhepunktarmen ersten Durchgang ansonsten weiter zu uninspiriert und meist mit dem Instrument langer Bälle. Kiel präsentierte sich vor dem Kabinengang unverändert spielstärker und leicht feldüberlegen.
Der 21. Spieltag
Nach Wiederanpfiff begegneten sich beide Mannschaften mit offenem Visier und kamen zu Torgelegenheiten. In einer nun schwungvollen Partie prüfte etwa Burkhard mit einem tückischen Freistoß-Aufsetzer Holstein-Keeper Frech (52.). Zehn Minuten später entschied Referee Florian Steinberg nach Foulspiel von Wacker-Verteidiger Kresin an Meyer auf Elfmeter, den der Ex-Erfurter Cannizzaro in seinem ersten Einsatz für die Wück-Elf nervenstark verwandelte. Burghausen reagierte auf den Rückstand nicht geschockt, sondern mit wütenden Angriffen: Nebihi spitzelte das Leder jedoch knapp am Kieler Kasten vorbei (64.), einem Gorka-Treffer verweigerte Steinberg aufgrund eines Foulspiels die Anerkennung (68.).
In der Schlussphase probierte Wacker weiterhin, zum Ausgleich zu kommen. Holstein blieb im Konterspiel gefährlich. Folglich markierte der kurz zuvor für Cannizzaro eingewechselte Guscinas mit einem Heber in der 89. Minute das 2:0 für Kiel. Neuzugang Schüßler legte frei vor Wacker-Keeper Riemann in der Nachspielzeit noch das 3:0 nach.
Burghausen genießt am kommenden Samstag erneut Heimrecht und empfängt die Reserve von Werder Bremen. Die Heimpartie von Holstein Kiel gegen Kickers Offenbach, welche zeitgleich stattfinden sollte, wurde aufgrund der widrigen Witterungsbedingungen bereits abgesagt. Die nächste, regulär angesetzte Begegegnung für die "Störche" ist somit das Auswärtsspiel in Ingolstadt am Samstag, den 20. Februar.