Regionalliga

Nach Chemnitzer Neonazi-Gedenken: Ein Spiel ohne Südtribüne

12 000 Euro und strukturelle Auflagen für Regionalligist

Nach Chemnitzer Neonazi-Gedenken: Ein Spiel ohne Südtribüne

Muss am Samstag auf die Unterstützung der Südtribüne unterstützen: Chemnitz-Trainer David Bergner.

Muss am Samstag auf die Unterstützung der Südtribüne unterstützen: Chemnitz-Trainer David Bergner. Imago

Der Chemnitzer FC muss beim Heimspiel am kommenden Samstag gegen den ZFC Meuselwitz ohne die Unterstützung seiner Fans auf der Südtribüne auskommen. Das Sportgericht des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) belegte den Regionalligisten am Montag mit der Sperre und setzte zwei weitere Schließungen zur Bewährung aus. Zudem muss der Verein eine Geldstrafe in Höhe von 12 000 Euro bezahlen und strukturelle Auflagen erfüllen. Knapp die Hälfte der Summe kann in die vereinseigene Anti-Rassismus-Arbeit investiert werden. "Der NOFV hat null Toleranz gegenüber Rassismus. Mit dem Urteil ist ein deutliches Signal gesetzt wurden. Der NOFV und der Chemnitzer FC haben eine gesellschaftliche Verantwortung, der sie gerecht werden müssen", sagte der zuständige Richter Stephan Oberholz nach der Urteilsverkündung.

Rücktritte, Entlassungen, Sponsorenflucht

Bei der Regionalliga-Partie des Chemnitzer FC am 9. März dieses Jahres gegen die VSG Altglienicke (4:4) war es vor dem Anpfiff zu Beileidsbekundung für einen verstorbenen Fan - einen bekannten Hooligan und Mitbegründer einer rechtsextremen Organisation - gekommen. Auf der Video-Leinwand war unter anderem ein Porträt des Verstorbenen eingeblendet worden. Daraufhin trat der kaufmännische Geschäftsführer der Fußball GmbH und Vorstand des Chemnitzer FC e.V., Thomas Uhlig, mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern zurück. Außerdem wurden die Fanbeauftragte, ein Mitarbeiter der Kommunikationsabteilung sowie der Stadionsprecher entlassen. Einige Sponsoren kündigten zudem die sofortige Einstellung ihrer Leistungen an.

fbs/sid