Bundesliga

Nürnbergs Trainer Michael Köllner: "Wir sind nicht mit null Punkten Letzter"

Nürnberg zwischen Fehleranalyse und positiven Erkenntnissen

Köllner: "Wir sind nicht mit null Punkten Letzter"

"Du musst die Fehler klar beim Namen nennen, darfst aber auch nicht alles in Frage stellen": Michael Köllner.

"Du musst die Fehler klar beim Namen nennen, darfst aber auch nicht alles in Frage stellen": Michael Köllner. imago

"Am Ende geht es immer darum, die richtigen Lehren zu ziehen. Ich kann jeden verstehen, der sagt, dass war jetzt das zweite Mal hintereinander. Aber man muss die Dinge auch so sehen, wie sie sind. Wir sind in dieser Liga Außenseiter", warb Nürnbergs Trainer für Verständnis. Dennoch müssen er und sein Team sich den Vorwurf gefallen lassen, genau diese Lehren nach Dortmund offenbar nicht gezogen zu haben. Wieder lief der Aufsteiger einer fußballerisch überlegenen Mannschaft ins offene Messer und erkannte nicht, wann es nur noch um Schadensbegrenzung ging. Die harte Realität lautet nämlich: 6:0 war noch gnädig, eingedenk eines verschossenen Elfmeters, eines Pfostenkopfballs und Leipzigern, die das Fußballspielen in den letzten 25 Minuten einstellten. Köllner weiß: "Es geht darum, in solchen Spielen in Zukunft mehr Stabilität an den Tag zu legen. Wir haben viel zu leicht die Bälle verloren und mehrere Konter kassiert. Das sind die Hauptgründe für so ein Spiel."

Bei der Aufarbeitung muss der Trainer nun den Spagat zwischen klarer Fehleranalyse und positiven Erkenntnissen aus den ersten sieben Spielen hinbekommen. "Du musst die Fehler klar beim Namen nennen, darfst aber auch nicht alles in Frage stellen. Wir sind nicht mit null Punkten Letzter und haben schon das ein oder andere richtig gemacht in dieser Saison", sagt Köllner mit Blick auf acht Punkte und Rang 12.

Die Spieler einsperren und das Debakel viermal anschauen lassen bringe ebenso wenig wie eine Wutrede für das eigene Ego, Sachlichkeit sei vielmehr gefragt. "Wir sind als Überraschungsmannschaft aufgestiegen. Nimmt man unsere finanzielle Situation dazu, dann muss man das Thema realistisch sehen. Das soll aber nicht dazu führen, hohe Niederlagen schön zu reden", so der Trainer. Sieben seiner acht Punkte holte der Club zu Hause, nach der Länderspielpause darf er gegen Hoffenheim und Frankfurt zweimal hintereinander im heimischen Max-Morlock-Stadion ran.

Frank Linkesch

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