Die Ausgangslage hat sich für den SCP geändert: Mit dem Sprung auf den direkten Aufstiegsplatz ist Paderborn nicht mehr Jäger, sondern der Gejagte. Union Berlin (53 Punkte, +19 Tordifferenz) und der Hamburger SV (53 Punkte, +6) sitzen den Ostwestfalen (54 Punkte, +27) im Nacken. "Wir selbst können super damit umgehen - und von außen lassen wir uns nicht unter Druck setzen", sagt Hünemeier im kicker-Interview (Donnerstagausgabe) und schiebt die Erklärung hinterher: "Anders als die Konkurrenz müssen wir keine Erwartungen mehr erfüllen."
Der Aufsteiger nämlich hatte sich den Durchmarsch in die Bundesliga nicht auf die Fahnen geschrieben - anders als die deutlich zahlungskräftigere Konkurrenz aus Berlin und Hamburg. "Wir haben einen guten Lauf und spielen einen erfolgreichen offensiven Fußball", weiß Hünemeier, aber: "Wir haben auch noch drei schwere Partien vor der Brust." Der SCP ist am Freitag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) im Ostwestfalen-Derby auf der Bielefelder Alm gefordert, danach steigt das "Aufstiegs-Endspiel" in Paderborn gegen den HSV, zum Abschluss geht es nach Dresden.
Wir müssen keine Erwartungen mehr erfüllen.
Uwe Hünemeier, Innenverteidiger SC Paderborn 07
"Wir müssen uns auf eine besondere Atmosphäre einstellen. Wir haben unter vergleichbaren Bedingungen in dieser Saison jedoch immer wieder gute Leistungen gebracht und brauchen uns in dieser Liga vor keinem Gegner zu verstecken", betont Hünemeier und richtet den Fokus auf das anstehende Derby vor ausverkauftem Haus: "Die Arminia ist mehr als eine gestandene Zweitligamannschaft."
Von seiner offensiven Ausrichtung wird Paderborn mit Sicherheit nicht abrücken. Satte 71 Treffer bedeuten die zweitbeste Liga-Offensive. Nur ein Zweitliga-Aufsteiger schaffte überhaupt mehr Saisontore: Hanau 93 in der Spielzeit 1978/79 mit 72 Toren - allerdings bei 38 Spielen. Während Hanau damals sogar noch abstieg, mischt der SCP als beste Rückrunden-Mannschaft (9/2/3, 35:16 Tore, 29 Punkte) ganz vorne mit. Die Grundlagen dafür wurden im Winter gelegt. "Wir haben in einer intensiven Vorbereitung einen großen Schritt nach vorne gemacht", erklärt Hünemeier. "In der Arbeit gegen den Ball haben wir uns noch weiter verbessert. Daran hat stets jeder, der auf dem Feld steht, seinen Anteil. Nur so kann es auch funktionieren."
Was Uwe Hünemeier über den Dreikampf in der Innenverteidigung, drohende Abgänge und seine eigene Zukunft denkt, lesen Sie im aktuellen kicker (Donnerstagausgabe).