2. Bundesliga

Schlusslicht Duisburg steht mit dem Rücken zur Wand

Nächste Pleite für Köln - HSV nur noch Vierter

Schlusslicht Duisburg steht mit dem Rücken zur Wand

Freistoß aus dem Bilderbuch: Duisburgs Kevin Wolze (re.) trifft zum 2:2.

Freistoß aus dem Bilderbuch: Duisburgs Kevin Wolze (re.) trifft zum 2:2. imago

Im Montagabendspiel standen sich Schlusslicht MSV Duisburg und Arminia Bielefeld gegenüber. Für die Zebras ging es ums nackte Überleben in der 2. Liga, die kalte Dusche folgte jedoch prompt: Voglsammer traf schon in der 7. Minute für die überlegenen Ostwestfalen. Aus dem Nichts trafen die Duisburger dank Iljutcenko zum 1:1 (20.), doch wieder ging Bielefeld in Front. Klos holte gegen Bomheuer einen Elfmeter heraus, den Voglsammer mit viel Glück verwandelte - Keeper Wiedwald rutschte das Leder durch die Hände (61.). Doch der MSV gab nicht auf: Behrendt wusste sich gegen Iljutcenko als letzter Mann nur mit einem Foul zu helfen und sah Rot, den Freistoß aus 25 Metern versenkte Wolze gekonnt - 2:2 (68.). Die Duisburger rannten nun an und hatten zahlreiche Chancen. Es reichte jedoch nicht mehr für die Meidericher, die noch fünf Punkte vom Relegationsrang trennen.

Jung pennt, Zulj bedankt sich: Union verdrängt HSV von den Aufstiegsrängen

Jubel über die Führung: Union Berlin

Jubel über die Führung: Robert Zulj und Union Berlin. imago

Topspiel stand drauf, Krisengipfel aber auch: Union Berlin (vorher fünf Spiele sieglos) empfing am Sonntag den HSV (vorher sechs Spiele sieglos) zum direkten Aufstiegsduell. Dabei erwischten die Eisernen den besseren Start, hatten anschließend aber auch Glück, dass sowohl Hunt (18.) als auch Jatta (31.) beste Chancen für den HSV liegenließen. Nach dem Seitenwechsel schlug Union umgehend zu, weil Jung patzte und Zulj eiskalt blieb (46.). Der HSV fand keinen Weg zurück ins Spiel, stattdessen hätten die Berliner den Sack mehrfach zumachen können. Das übernahm Prömel in Minute 84 mit einem satten Schuss, der vom Innenpfosten ins Tor ging. Dadurch haben Union und Paderborn Hamburg in der Tabelle überholt. Stand jetzt würde der HSV nicht aufsteigen.

Der doppelte Antwi-Adjej: Paderborn plötzlich Zweiter!

Im Schatten der Favoriten haben sich Aufsteiger Paderborn und der 1. FC Heidenheim hartnäckig oben festgesetzt. Im direkten Duell war der SCP zunächst tonangebend, hatte bei einem Lattentreffer von Heidenheims Theuerkauf (18.) aber auch Glück. Unglücklich für die Gäste: Kurz vor der Pause mussten sowohl Kapitän Schnatterer als auch Beermann verletzt raus. Deren Abwesenheit machte sich in Abschnitt zwei bemerkbar, denn der SCP schlug doppelt zu - zweimal hieß der Torschütze Antwi-Adjej (52. und 59.), Pröger machte alles klar (90.+2.), Andrich gelang noch der Ehrentreffer (90.+4). Weil der HSV parallel in Berlin unterlag, ist Paderborn, der Aufsteiger, jetzt Zweiter! In zwei Wochen kommt es in Ostwestfalen zum direkten Duell.

Aue beendet schwarze Serie gegen Bochum - in letzter Sekunde

Acht Spiele hatte Erzgebirge Aue gegen den VfL Bochum nicht mehr gewonnen, das änderte sich am Sonntag. Zulechner (6.) und Testroet (38.) brachten die Veilchen auf Kurs, ehe Hinterseer kurz vor der Pause für den VfL verkürzte (44.). In der Schlussphase glich Ganvoula noch aus (76.), doch in der Nachspielzeit gelang Nazarov vom Punkt der Siegtreffer (90.+4). Damit hat Aue einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht.

Kiez-Kicker beenden Durststrecke

Es ist vollbracht: St. Pauli kann doch noch siegen.

Es ist vollbracht: St. Pauli kann doch noch siegen. picture alliance

St. Pauli wartete vor dem Duell gegen Regensburg seit sechs Spielen auf einen Sieg. Gegen den punktgleichen Tabellennachbarn folgte der erste Rückschlag in der 27. Minute, weil Grüttner im Strafraum auf Al Ghaddioui durchstecken durfte. Die Antwort der Hamburger folgte schnell, Diamantakos' Distanzschuss war nicht zu halten für Keeper Weis (35.). Weiter ging's Schlag auf Schlag: Adamyan vernaschte Carstens auf links, in der Mitte drückte Al Ghaddioui das Leder mit der Brust über die Linie. Die Kiez-Kicker antworteten kurz nach der Pause: Keeper Weis parierte Knolls Freistoß, doch St. Pauli setzte nach und kam dank Flums Kopfball erneut zum Ausgleich (52.). In der 63. Minute setzte Knoll einen Freistoß an den Pfosten, Weis verhinderte Flums Abstaubertor mit dem Knie. Aus spitzem Winkel überwand Knoll aber mit Freistoß-Versuch Nummer drei den Jahn-Keeper - 3:2. Nach Miyaichis umstrittenen Treffer zum 4:2 (86.) war am ersten Sieg für Coach Jos Luhukay nicht mehr zu rütteln, auch wenn der Jahn Sekunden vor Schluss dank Adamyan auf 3:4 stellte.

Kiel aus dem Aufstiegsrennen

Kiel wollte mit einem Sieg beim abstiegsbedrohten SV Sandhausen die letzten Aufstiegschancen wahren und kam gegen den seit sechs Runden ungeschlagenen SVS top in Tritt. Eine klasse Kombination schloss Okugawa zur frühen Führung ab (6.). Es folgte der erste riesige Patzer an diesem Slapstick-Samstag: Kiels Thesker passte am eigenen Strafraum in die Füße von Förster, der Keeper Reimann umkurvte und zum 1:1 einschob (17.). Damit nicht genug: Fünf Minuten später wurde Förster von Wahl angeköpft, die Kugel prallte genau in Wootens Lauf - fertig war das kuriose 2:1. Die Störche ließen sich nicht entmutigen und schlugen erneut in Person von Okugawa kurz vor der Pause zurück. Kiels Abwehr blieb jedoch ein Torso: Zhirov durfte in der 48. Minute nach einer Ecke unbedrängt zum 3:2 einköpfen, während Mühling am Pfosten scheiterte (78.). Die Störche schafften den Ausgleich nicht mehr und müssen ihre Aufstiegsambitionen damit wohl begraben, während der SVS im Keller etwas durchschnaufen darf.

Fürths desolate Abwehr ermöglicht FCM den Sieg

Magdeburg musste im Abstiegskampf gegen Fürth auf Keeper Nummer drei zurückgreifen, Seidel (24) feierte sein Ligadebüt. Schon in der 11. Minute musste der Torwart hinter sich greifen: Steiningers Kopfballversuch mündete in einen "Schulterschuss", der unhaltbar einschlug. Dann startete auch Fürth das Fehlerfestival. Burcherts missglückter Abschlag wurde zum Bumerang, Lohkemper beförderte das Leder zu Beck. Auch bei dessen Schuss sah der SpVgg-Keeper gar nicht gut aus (16.). Beinahe mit dem Pausenpfiff folgte der nächste von zahlreichen schlimmen Böcken der Grün-Weißen: Seguin spielte einen üblen Fehlpass in den eigenen Strafraum zum zurücktrabenden Bülter. Der legte quer für Lohkemper - 2:1, ein weiteres Geschenk für die Magdeburger. In der 70. Minute zeigte Burchert seine Klasse mit einer spektakulären Doppelparade, dennoch reichte es nicht mehr für die Franken zu einem Punktgewinn - für die Magdeburger ein eminent wichtiger Sieg.

Darmstadt ärgert den Effzeh

Verkehrte Welt: Während Jhon Cordoba bedient ist, feiern im Hintergrund die Darmstädter.

Verkehrte Welt: Während Jhon Cordoba bedient ist, feiern im Hintergrund die Darmstädter. imago

Geht dem 1. FC Köln im Endspurt der 2. Liga die Puste aus? Nach drei Spielen ohne Sieg (0/2/1) wollte der Effzeh am Freitagabend zuhause gegen Darmstadt den Bock endlich wieder umstoßen. Mit den Lilien kam vermeintlich auch der passende Gegner, hatte der SVD doch in der Geschichte wettbewerbsübergreifend nie gegen Köln gewinnen können (0/2/11). Auf dem Platz tat sich der engagierte FC gegen kämpferisch präsente Südhessen aber schwer, hatte zudem Verletzungspech (Clemens, 32.) und geriet unverhofft in Rückstand (Dursun, 34.). Die Kölner Antwort waren wütende Angriffe, die jedoch erst nach 66 Minuten durch Cordoba belohnt wurden. Die Geißböcke waren jedoch auf drei Punkte aus und drängten folglich weiter, das Tor machten aber die lange Zeit viel zu zögerlichen Lilien: Joker Platte stach nach Höger-Fehler - 2:1 (76.). Der Favorit probierte es anschließend zwar noch einmal, biss sich aber die Zähne aus - und wartet damit seit vier Partien auf einen Sieg.

Ingolstadts Höhenflug hält an

Seit Tomas Oral beim FC Ingolstadt übernommen hat, geht es mit den Schanzern bergauf - und der Höhenflug wurde auch gegen Dynamo Dresden fortgesetzt. Über weite Strecken des Spiels war der FCI die bestimmende Mannschaft, brauchte aber einen von Kittel direkt verwandelten Freistoß, um in Führung zu gehen (47.). Die Führung war verdient, Ingolstadt ließ zudem nicht locker, blieb im weiteren Verlauf spielbestimmend, brachte den Dreier gegen engagierte Dresdner über die Runden und ist seit vier Partien ungeschlagen (3/1/0).

kon

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