2. Bundesliga

Testroets Enttäuschung über die Pfiffe

Aues Angreifer nach seiner Rückkehr nach Dresden

Testroets Enttäuschung über die Pfiffe

Gegen die alte Liebe: Aues Stürmer Pascal Testroet bei seiner Rückkehr nach Dresden.

Gegen die alte Liebe: Aues Stürmer Pascal Testroet bei seiner Rückkehr nach Dresden. imago

Als Nicolai Rapp kurz nach der Pause nach seinem Foul an Patrick Möschl mit Gelb-Rot vom Platz musste (53.), sah es nach einer sehr langen halben Stunde für Erzgebirge Aue aus. Die Veilchen hielten mit einem Mann weniger jedoch mit viel Leidenschaft dagegen und durften am Ende über einen Punkt jubeln. Zufrieden waren dennoch nicht alle im Lager der Auer. "Es ist ein bisschen enttäuschend, dass wir nach der ersten Hälfte nur einen Punkt geholt haben", haderte Angreifer Testroet gegenüber "Sky". "Aufgrund der Schlussphase geht der Punkt aber in Ordnung."

Der ehemalige Dresdner hatte bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte zwei unterschiedliche Durchgänge gesehen. "In der ersten Hälfte waren wir klar besser, hatten drei, vier hundertprozentige Chancen, die wir nutzen müssen." Nach der frühen Gelb-Roten Karten nach der Pause "war natürlich der Druck von Dresden stark, wir haben aber gut gekämpft". Weil die Veilchen in Unterzahl geschickt verteidigten und das Glück auf ihrer Seite hatte, stand am Ende schließlich ein verdienter Punkt für Aue.

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Zudem hatten Testroet und seine Kollegen mit Männel einen sicheren Schlussmann auf ihrer Seite: In der 69. Minute hielt der Schlussmann seine Mannschaft mit einer starken Rettungstat gegen Rico Benatelli im Spiel. "Wir wissen, dass wir einen unfassbaren Torwart haben", so der Angreifer. "Wie er den einen rausholt - das ist einfach Martin Männel. Er holt uns schon einige Punkte."

Ich habe drei Jahre lang alles gegeben und es war ja auch nicht so, dass ich komplett freiwillig gegangen bin.

Aues Pascal Testroet über seine Zeit in Dresden

Testroet selbst hatte in der Elbstadt keinen leichten Stand. "Ich wurde kräftig ausgepfiffen, habe mich aber trotzdem redlich auf das Spiel vor dieser Kulisse gefreut - ich durfte das ja selbst drei Jahre erleben." Zwischen 2015 und 2018 hatte der Angreifer in 60 Ligaspielen für Dresden 21 Tore (acht Assists) erzielt, bevor er im Sommer ins Erzgebirge gewechselt war. Der damalige Trainer Uwe Neuhaus hatte nicht mehr auf den Publikumsliebling gesetzt.

Der Angreifer ackerte bei seiner Rückkehr viel, bereitete die Führung durch Philipp Riese (24.) zudem sehenswert vor. Ein bisschen, gestand Testroet, war er allerdings schon enttäuscht gewesen über die Pfiffe der Dynamo-Fans. "Ich habe drei Jahre lang alles gegeben und es war ja auch nicht so, dass ich komplett freiwillig gegangen bin. Aber so ist das leider im Fußball, ich kann damit leben."

Hochscheidt: "So etwas gehört nicht ins Stadion"

Für Aufregung hatten die Dresdner Fans auch nach etwas mehr als einer Stunde gesorgt. Jan Hochscheidt war gerade dabei, vor der Kurve der Hausherren eine Ecke auszuführen, als der Auer ein Feuerzeug in die Kniekehle bekam. "Ich habe zwei Kinder und bin erst mal weggegangen", beschrieb Hochscheidt die Situation. "Ich habe keine Lust, mich bewerfen zu lassen. Die Dresdner Spieler haben gemeint: Ich soll mich nicht so haben, es war doch nur ein Feuerzeug. So etwas gehört aber nicht ins Stadion und nicht in den Fußball."

Präsident Helge Leonhardt wollte die Szene derweil nicht überbewerten. "So etwas kommt immer wieder vor, aber er hat ja nicht gebrannt, also alles gut", so der FCE-Boss. "Es gibt immer wieder solche Idioten, die provozieren. So etwas gehört nicht hierher. Unter dem Strich waren alle Fans aber überragend, das ist auch der Reiz des heutigen Spiels gewesen."

jly