2. Bundesliga

1. FC Nürnberg: Der Aufstiegs-Check

Das Spitzenspiel am Sonntag

1. FC Nürnberg: Der Aufstiegs-Check

Erstligatauglich: Die Spieler des 1. FC Nürnberg jubeln nach einem Torerfolg. Erras wird jedoch fehlen.

Erstligatauglich: Die Spieler des 1. FC Nürnberg jubeln nach einem Torerfolg. Erras wird jedoch fehlen. Getty Images

Das Personal

Torhüter Raphael Schäfer, der sich den Platz zwischen den Pfosten im Saisonverlauf eindrucksvoll zurückeroberte, muss nach einem Achillessehneneinriss um seine Zukunft bangen. Die aktuelle Nummer 1, Patrick Rakovsky, aber könnte sich mit wachsendem Selbstvertrauen auch in der Bundesliga zu einem sicheren Rückhalt mit glänzenden Reflexen auf der Linie entwickeln. Im Defensivverhalten zeigte sich der Club zuletzt weitgehend bundesligareif. Auch, weil die ganze Mannschaft, von den Stürmern Guido Burgstaller und Niclas Füllkrug angefangen, vorbildlich gegen den Ball arbeitet, ließen die Franken in den 16 jüngsten Spielen im Schnitt nur 0,7 Gegentore zu. Mit Patrick Erras, der sich im Training am Donnerstag einen Kreuzbandriss zuzog , fällt jedoch eine der wichtigsten Säulen bis in die neue Saison hinein aus. Im Offensivspiel müsste der Club personell und spielerisch zulegen. Die zehn Siege aus den zuletzt 16 Spielen ohne Niederlage errang die Mannschaft vor allem dank ihrer herausragenden Fitness, ihrer Geschlossenheit und eines nie erlahmenden Kampfgeistes.

Der Trainer

René Weiler profitierte mit am meisten vom Wechsel an der Vereinsspitze, der sich im Herbst vergangenen Jahres vollzog. Unter dem neuen Sportvorstand Andreas Bornemann kehrte Ruhe ein am Valznerweiher; der monatelange Kleinkrieg zwischen Weiler und Bornemanns Vorgänger Martin Bader hatte beiderseits viele Kräfte gebunden. Der Trainer, nun wieder unumstritten, kann sich seither voll und ganz auf seine Arbeit konzentrieren und erledigt diese engagiert, energiegeladen und - erfolgreich.

René Weiler

Blick Richtung 1. Liga: Nürnbergs Coach René Weiler. Getty Images

Die Taktik

Im 4-4-2-System mit zwei zentral-defensiven Mittelfeldspielern und zwei offensiven Außen errang der Club die Mehrzahl seiner jüngsten Erfolge. Auch ein 4-4-2 mit Raute im Mittelfeld oder die Variante mit nur einer Spitze sind jederzeit denkbar.

Die Fans

Die Anhänger des 1. FC Nürnberg haben ihre Erstligatauglichkeit in der Vergangenheit eindrucksvoll bewiesen. Nach schwächeren Zuschauerzahlen in den Heimspielen des Winters – so verloren sich Mitte Februar im Spiel gegen Bochum nur rund 24.000 Besucher im Grundig-Stadion -, zog der Zuschauerzuspruch zuletzt wieder stark an. Das Derby gegen Fürth war mit über 45.000 Besuchern fast ausverkauft, auch gegen Kaiserslautern kamen an einem Freitagabend mehr als 30.000. Auch auswärts wird der Club stets von Tausenden eigener Fans begleitet.

Fazit

Falls es gelingt, den aktuellen Kader gezielt mit mindestens einer Neuverpflichtung für jeden Mannschaftsteil zu verstärken, könnte der Club in der unteren Hälfte der Bundesliga durchaus eine gute Rolle spielen. Die Gesamtstruktur des Vereins ist ohnehin auf eine Erstliga-Zugehörigkeit ausgerichtet.

Harald Kaiser