2. Bundesliga

Neuaufbau mit Möhlmann

Braunschweig: Reimann kündigt Abschied an

Neuaufbau mit Möhlmann

Benno Möhlmann

Übernimmt ab der kommenden Saison Eintracht Braunschweig: Benno Möhlmann. dpa

Am Montag ging alles sehr schnell. "Ich habe den Entschluss am Wochenende getroffen, nicht mit in die 3. Liga zu gehen", sagte Reimann am frühen Morgen in Braunschweig. "Der Verein muss einen Neuanfang machen."

Und bereits am Mittag präsentierte der niedersächsische Traditionsverein einen Mann für den Neuaufbau. Ab der kommenden Saison wird Benno Möhlmann die sportliche Verantwortung an der Hamburger Straße übernehmen. Dies gab die Eintracht am Montag auf ihrer Website bekannt. Möhlmann steht zurzeit noch bei der SpVgg Greuther Fürth unter Vertrag, wird die Franken zum Saisonende aber auf jeden Fall verlassen - egal, ob der Aufstieg ins Oberhaus gelingt oder nicht.

Damit kehrt Möhlmann an seine alte Wirkungsstätte zurück. Bereits zwischen Oktober 1995 bis 1997 trainierte er Eintracht Braunschweig. Obwohl der 52-Jährige auch bei anderen Vereinen im Gespräch war, entschied er sich, nach Braunschweig zurückzukehren.

Allerdings wollte Möhlmann die Einigung bisher noch nicht bestätigen: "Das ist nicht korrekt. Es ist noch nichts entschieden" sagte Möhlmann gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. "Es gab einen Kontakt", sagte der sichtlich verwunderte und verärgerte Möhlmann und kündigte Gespräche in den kommenden Tagen an. "Grundsätzlich kann ich mir das schon vorstellen, aber der Ausgang des Ganzen ist noch offen", versicherte der Coach, dessen Nachfolger in Fürth mit Bruno Labbadia bereits feststeht.

Der kicker konfrontierte Jochen Staake, den Hauptsponsor und starken Mann bei Eintracht Braunschweig, mit den Aussagen Möhlmanns. Staake, Vorsitzender der von ihm selbst ins Leben gerufenen "Task Force", zeigte sich überrascht. Mit Möhlmann sei eigentlich "alles abgestimmt und alles klar".

Vereinsinfo

Der Abschied Reimanns kündigte sich bereits am Wochenende an: "Nach dem zweiten Gegentor habe ich Resignation bei uns ausgemacht", sagte er nach dem 0:3 bei Greuther Fürth gegenüber dem kicker. Ausdrücklich bezog er seine Aussage auch auf die Gesamtlage des Vereins.

Damit sieht Reimann seine Mission als gescheitert an. Mitte November wurde er als Nachfolger des entlassenen Djuradj Vasic verpflichtet und sollte die Eintracht vor dem drohenden Abstieg bewahren. In der Winterpause wurden elf neue Spieler verpflichtet, um den Absturz noch abzuwenden.

Willi Reimann

Steht der Braunschweiger Eintracht in der Regionalliga nicht zur Verfügung: Willi Reimann. imago

Trotz der Aufstockung des Kaders konnte Reimann das Ruder aber nicht mehr herumreisen. Nach einem gelungenen Rückrundenauftakt mit vier Punkten aus zwei Partien folgten fünf Begegnungen, die die Braunschweiger jeweils "zu Null" verloren, der Glaube an den Klassenerhalt schwand immer mehr.

Der vorhersehbare Abstieg wird bei Eintracht Braunschweig zu einem radikalen sportlichen Umbruch führen. Die Verträge der Winter-Neuzugänge gelten nicht für die Regionalliga, die Arbeitspapiere vieler Stammspieler laufen am Saisonende ebenfalls aus. Immerhin wurde mit Möhlmann bereits ein neuer Trainer gefunden.