Kiels Coach Tim Walter nahm nach dem 1:1 in Magdeburg drei Veränderungen in seiner Startelf vor: Die beiden Winterneuzugänge und Startelf-Debütanten Kammerbauer und Evina sowie Meffert ersetzten Benes (Bank), Mühling (5. Gelbe Karte) und Schindler (Außenbandriss im Sprunggelenk). Fürths Trainer Stefan Leitl tauschte nach dem 1:0-Sieg gegen Duisburg nur einmal Personal aus: Redondo erhielt den Vorzug gegenüber Steininger, der auf der Bank saß.
Fürth mit Mut - Kiel hat die Chancen
Fürth trat von Anfang an selbstbewusst auf, störte Kiel früh und erzwang durch bisweilen aggressives Pressing Ballverluste der Hausherren. Allerdings spielten die Gäste ihre Umschaltsituationen nicht zwingend aus, weshalb es vor dem KSV-Gehäuse selten gefährlich wurde. Einzig Reese kam kurz vor der Pause mal in Abschlussposition, ihm versprang aber frei vor Kronholm der Ball im entscheidenden Moment (44.). So hatte Kiel trotzdem ein Chancenplus zur Halbzeit, allerdings fehlte es bei sämtlichen Abschlüssen an der nötigen Präzision. Lee (6.), Kammerbauer (21.), Dehm (34.) und Karazor (36.) schossen am Tor vorbei. Serra scheiterte aus der Drehung an Burchert (21.).
Dehm unachtsam - Green trifft vom Punkt
2. Bundesliga, 22. Spieltag
Nach der Pause nahm die Partie an Fahrt auf: Serra schoss erst aus spitzem Winkel drüber (47.), auf der Gegenseite verhinderte Kronholm den Rückstand nach einem Schuss von Reese, der ebenfalls aus spitzem Winkel abgezogen hatte (48.). Dann profitierte Fürth von einer unglücklichen Abwehraktion von Kiels Dehm: Der Verteidiger setzte gegen Redondo im Strafraum zur Grätsche an, obwohl der sich bereits vom Tor wegbewegte und traf ihn am Bein. Den fälligen Strafschoss verwandelte Green sicher (50.) - es war Fürths erstes Tor in der Fremde nach sechs Auswärtspartien ohne Treffer.
Reese lässt das 2:0 liegen - Kiel drängt auf den Ausgleich
Nun war die Partie plötzlich hitzig und unterhaltsam: Wittek schoss einen Freistoß über das Tor (57.), dann machte Kronholm einen haarsträubenden Abspielfehler mit einer starken Parade gegen Reese wieder gut (58.). Im Anschluss brachte KSV-Trainer Walter Honsak (für Lee, 59.) in Spiel und setzte damit den richtigen Impuls. Evina hätte Burchert beinahe mit einem platzierten Flachschuss überwunden (60.), dann verpasste Honsak zweimal den Ausgleich in aussichtsreicher Position (63., 67.).
Karazor gleicht aus - Van den Bergh an die Latte
Gerade als es Fürth zu gelingen schien, das Spiel wieder in den Griff zu bekommen, erhöhte Kiel noch einmal den Druck und wurde schließlich nach einer Standardsituation belohnt: Wahl verlängerte einen Benes-Freistoß - hatte allerdings auch Glück, dass Caligiuri nicht entscheidend abfälschte - vor die Füße von Karazor, der trocken aus kurzer Distanz vollendete - 1:1 (77.). Kurz nach dem Ausgleich hätten die Hausherren sogar nachlegen können, van den Bergh traf die Latte, Honsak köpfte den Abpraller am Tor vorbei (78.).
Kronholms Blackout - Wahl köpft Kiel spät zum Ausgleich
Die Hausherren witterten nun Morgenluft und wollten die drei Punkte unbedingt an der Förde behalten - kassierten dann jedoch eine eiskalte Dusche: KSV-Keeper Kronholm eilte aus seinem Kasten und ging mit Caligiuri an der Seitenlinie in den Zweikampf. Dabei wollte er den Ball im Spiel halten - legte ihn damit aber Fürths Kapitän auf, der gekonnt aus der Distanz abzog und ins Tor traf (84.). Nun wirkte Kiel in Schockstarre, bekam in der vierminütigen Nachspielzeit aber noch einmal eine Chance - die zum erneuten Ausgleich führte. Wahl drückte eine Benes-Ecke aus kurzer Distanz über die Linie und sorgte damit für ein unter dem Strich gerechtes Remis.
Holstein Kiel ist am Samstag zu Gast in Bochum (13 Uhr). Fürth empfängt bereits am Freitag Heidenheim (18.30 Uhr).