Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht veränderte seine Startelf nach dem 2:2 bei Fortuna Düsseldorf auf drei Positionen: Hernandez, Nyman und Samson begannen für Khelifi (Bank), Kumbela (Muskelfaserriss) und Moll (Gelb-Rot-Sperre). Heidenheims Saisonauftakt gegen Erzgebirge Aue fiel dagegen nach nur elf Minuten ins Wasser. Coach Frank Schmidt vertraute auf dieselbe Aufstellung, die mit Glatzel und Pusch zwei Neuzugänge beinhaltete.
Beide Mannschaften zeigten sich perfekt aufeinander eingestellt: Die Eintracht agierte in einem 3-4-3-System, bei dem Boland den offensiveren Part im Vergleich zu Nebenmann Samson gab. Die Außen Hochscheidt und Reichel machten auf den Bahnen viele Meter, unterstützten in der Vorwärtsbewegung die Offensive und stockten in der Rückwärtsbewegung die Abwehrreihe zur Fünferkette auf. Der FCH entschied sich für ein 4-1-4-1-System mit offensiv eingestellten Außenverteidigern sowie Griesbeck als Mann zwischen den Viererketten. Die einzige Spitze Glatzel hing allerdings meist komplett in der Luft. Die beiden offensiven Bahnspieler Schnatterer und Skarke wechselten hin und wieder die Seite, um Verwirrung zu stiften.
Reichel nutzt den ersten Fehler eiskalt aus
Das Rasenschach führte lange nicht zu Strafraumszenen, trotz teils harter Zweikampfführung im Mittelfeld. So verwunderte es nicht, dass die erste gefährliche Aktion aus einem Fehler resultierte und direkt in einem Treffer mündete: Griesbecks Fehlpass fing Nyman ab, der Reichel in die Tiefe schickte. Der BTSV-Kapitän zog aus spitzem Winkel von links ab und profitierte davon, dass der dazwischen grätschende Wittek noch leicht abfälschte und die Kugel so durch die Beine von Torwart Müller ins Tor lenkte (28.).
Mit der Führung im Rücken wurden die Löwen deutlich passiver und überließen den Schwaben den Ball. Die Brenzstädter bauten ihre Ballbesitzzahlen auf bis zu 64 Prozent aus, fanden dabei aber kein Durchkommen gegen das niedersächsische Bollwerk und kamen partout nicht in Schussposition. Immerhin verbuchte die Ostalb-Elf vereinzelte Fernschüsse, die allerdings am Ziel vorbei flogen.
Feick und Schnatterer scheitern an Fejzic
2. Bundesliga, 2. Spieltag
Personell unverändert startete der zweite Durchgang. Heidenheim kam energisch aus der Kabine und hatte nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn die bis dahin beste Chance: Schnatterer steckte für Feick durch, der frei vor Fejzic an einem Reflex des Keepers scheiterte (46.). Braunschweig wich von seiner Taktik nicht ab, agierte weiterhin eher abwartend und lauerte auf Konter. Mit fortschreitender Spieldauer tat sich der FCH im Spielaufbau immer schwerer, während der BTSV immer besser entlasten konnte.
Dann reagierten beide Trainer mit einem Doppelwechsel: Lieberknecht brachte Becker und Khelifi (57.) - Schmidt schickte Verhoek und Dovedan (61.) auf den Rasen. Dazwischen deutete Schnatterer noch einmal Torgefahr an, scheiterte aus 20 Metern aber an Fejzic (59.). In der Folge kamen die Gäste von der Ostalb kaum noch zum Zug. Die Niedersachsen wagten sich dagegen immer häufiger nach vorne und versuchten, den Deckel drauf zu machen. Die beste Möglichkeit hierfür hatte Breitkreuz, der eine Freistoßflanke denkbar knapp am Winkel vorbei köpfte (68.).
Boland macht den Deckel drauf
In der Schlussphase wirkten beide Trainer nochmal mit einem personellen Wechsel ein: Lieberknecht schickte Abdullahi aufs Feld (74.), Schmidt brachte Halloran (76.). Kurz darauf fiel die Vorentscheidung zu Gunsten der Löwen: Khelifi steckte für Boland in den Strafraum durch, der aus 15 Metern präzise ins Eck zum 2:0 traf (80.). Die Brenzstädter warfen zwar noch einmal alles nach vorne. Mehr als ein Halloran-Schuss aus spitzem Winkel, den Fejzic abwehrte, kam aber nicht mehr heraus (86.). Auf der anderen Seite ließ Khelifi noch eine vielversprechende Konterchance liegen (90.+2).
Beide Mannschaften sind am nächsten Wochenende im DFB-Pokal gefordert: Braunschweig muss am Freitag (20.45 Uhr) nach Kiel, Heidenheim tritt tags darauf (15.30 Uhr) in Unterhaching an. In der Liga spielt die Eintracht erst wieder am 18. August (18.30 Uhr) und empfängt dann Aue. Der FCH muss schon wieder an diesem Mittwoch (20 Uhr) antreten, dann nämlich steht das Nachholspiel gegen den FC Erzgebirge an.