Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel veränderte seine Anfangsformation im Vergleich zum 1:0-Erfolg bei Union Berlin auf zwei Positionen: Ayhan (Gelb-Rot) und Bellinghausen (5. Gelbe Karte) mussten gesperrt zusehen, Duman und Yildrim rückten dafür ins Team. Dresdens Coach Uwe Neuhaus rotierte ebenfalls zweimal und brachte im Vergleich zum 3:2 gegen Braunschweig Kreuzer und Berko für die mit muskulären Problemen fehlenden Teixeira (Wade) und Stefaniak (Oberschenkel).
So oder so ähnlich dürfte sich Lambertz seine Heimkehr vorgestellt haben. 25 Sekunden waren gespielt, als der langjährige Kapitän der Fortuna mit der ersten Offensivaktion seinen Nebenmann Hauptmann bediente, der von der Strafraumgrenze direkt abzog - und es stand 0:1. Die Gäste legten ein außerordentliches Tempo vor, gingen früh drauf und beeindruckten die Fortuna damit. Auch den zweiten Hochkaräter verzeichneten die Sachsen, Gogias wuchtige Direktabnahme wehrte Rensing mit der Brust ab (13.).
Gogias Traumtor - Berkos Aluminiumpech
Die Fortuna wagte sich in der Folge erstmals zaghaft nach vorne, Bebou probierte es aus 20 Metern (17.). Das präsentere Team aber stellten die Dresdener, sie waren entschlossener in den Zweikämpfen und variabel im Angriff: Kurzpassspiel wechselte sich mit langen Bällen ab, die Fortuna stellte sich nur mühsam auf das gegnerische Offensivspiel ein. Beleg gefällig? Als Hartmann den Ball im Mittelfeld eroberte und ihn Gogia überließ, lief der ungehindert in Richtung Fortuna-Strafraum. Kein Defensivspieler attackierte den Dresdener, der schließlich aus gut 26 Metern Torentfernung abzog und das Leder sehenswert im linken Eck unterbrachte (26.).
Beinahe hätten die Gäste sogar noch einen draufgesetzt, Berko scheiterte nach Hauptmanns Steilpass aber kurz nach dem 2:0 am Lattenkreuz (27.). Im Anschluss zogen sich die Gäste zurück und überließen den Düsseldorfern weite Teile des Spielfelds, die immerhin zu Halbchancen kamen: Hennings scheiterte per Distanzschuss (32.), Dresdens Müller klärte nach einem Eckball in höchster Not vor dem einschussbereiten Bebou (37.). Davon abgesehen hielt der Gast den pfeilschnellen Flügelspieler aber erfolgreich vom eigenen Tor fern, ehe Schiedsrichter Robert Schröder in die Kabinen bat. Einzige Sorgenfalte bei Dynamo: Heimkehrer Lambertz ging leicht lädiert aus einem Zweikampf mit Duman und hielt sich beim Gang in die Pause den Oberschenkel.
12. Spieltag
Erwartungsgemäß drückte Düsseldorf zu Beginn des zweiten Durchgangs aufs Gaspedal - vergaß dabei aber den Blick in den Rückspiegel. Nach eigenem Eckball fehlte der Fortuna die defensive Absicherung, sodass Hauptmann einen 50-Meter-Lauf mit dem Pass auf Berko veredeln konnte. Der lief auf Rensing zu und spitzelt das Leder im richtigen Moment quer auf Gogia, der mühelos einschob (50.).
Die Partie war somit früh entschieden, das präsente Auftreten der Neuhaus-Elf ließ auch hier keinen anderen Schluss zu. Zu konsequent, zu entschlossen, zu dominant agierte die Gastmannschaft. Gegenüber Funkel nutzte die Gelegenheit und schöpfte sein Wechselkontingent früh aus - teils aber unfreiwillig, denn Zweitliga-Debütant Duman konnte verletzungsbedingt nicht weitermachen.
Das ganze Stadion feiert Lambertz
Dann wurde es feierlich: Lambertz verließ das Feld. Im ersten Durchgang hatte er sich bei einem Zweikampf mit Duman leicht verletzt, wohl deshalb war für ehemaligen Düsseldorfer vorzeitig Schluss. Der ehemalige Fortune holte sich den Applaus beider Fanlager ab. Somit wurde es die (fast) perfekte Heimkehr für den ehemaligen Düsseldorfer Lambertz, der bis 2015 13 Jahre lang im Dress der Rheinländer auflief.
Düsseldorf gastiert nach der Länderspielpause am Sonntag, den 20. November (13.30 Uhr), bei St. Pauli. Dresden empfängt zur gleichen Zeit Fürth.