Fortuna-Coach Friedhelm Funkel wechselte nach dem 3:1-Sieg in München gezwungenermaßen einmal: Yildirim kam für den Gelb-Rot-gesperrten Akpoguma ins Team, Ayhan rückte dafür aus dem Mittelfeld zurück in die Abwehrzentrale.
Bielefelds Trainer Rüdiger Rehm hatte unter der Woche angekündigt, bei der Besetzung der ersten Elf genauer hinschauen zu wollen, und er ließ Taten folgen: Schütz, Junglas, Hemlein und Behrendt fanden sich im Vergleich zum 0:1 gegen Würzburg nur auf der Bank wieder. Behrendt war eigentlich für die Startelf eingeplant, musste aber kurfristig passen, sodass Salger den Platz im Mittelfeld einnahm - diese Personalie sollte schon bald darauf im Mittelpunkt stehen.
Bellinghausen nutzt Unstimmigkeit
Auf dem neu verlegten Rasen in der Esprit-Arena gingen beide Teams die Partie ruhig an. Düsseldorf hatte ein leichtes optisches Übergewicht, Bielefeld lauerte mit Putaro und Voglsammer auf ein schnelles Umschaltspiel. Torraumszenen in der Anfangsphase? Fehlanzeige. Umso überraschender das Folgende: Quasi aus dem Nichts gingen die Hausherren in Führung - und dafür konnten sie sich bei den Gästen bedanken. Salger und Cacutalua behinderten sich im Zweikampf gegenseitig, Bebou kam an den Ball. Dessen geistesgegenwärtigen Steilpass verwertete Bellinghausen überlegt zur Führung (20.).
Der Rückstand verunsicherte die Arminen sichtlich, wiederholt störten sich die Mitspieler gegenseitig in Zweikämpfen. Dennoch blieben Torraumszenen rar: Bebous Schuss nach einer Eckenvariante bildete die Ausnahme (29.). In der folgenden Szene stand dann Schiedsrichter Christian Dietz im Mittelpunkt: Als Schmitz von links flankte, lag Hennings quer in der Luft, erreichte die Hereingabe aber nicht komplett mit dem Kopf. Chance vertan - doch zur Überraschung aller zeigte Dietz auf den Elfmeterpunkt. Salger soll den Stürmer unfair behindert haben, der Mittelfeldmann sah zu allem Überfluss auch noch die Gelb-Rote Karte. Hennings nahm die Elfmetereinladung dankend an und vollstreckte zum 2:0 (32.).
Für die Arminia ging es nun darum, sich ohne weiteren Rückschlag in die Halbzeit zu retten. Rehm wechselte taktisch, brachte Junglas für Putaro. Auch Funkel musste Personal tauschen: Bellinghausen konnte verletzungsbedingt nicht weitermachen, Kiesewetter betrat den Platz. Die einzige Halbchance für die Mannen von der Alm verzeichnete Cacutalua, er konnte die Unordnung nach einem Eckball aber nicht nutzen (40.). Dann war Pause.
2. Liga, 10. Spieltag
Das Geschehen zu Beginn des zweiten Durchgangs war überschaubar. Die Hausherren waren darum bemüht, die Zeit herunterzuspielen, investierten nur das Nötigste. So kam es, dass Voglsammer zur einzigen ernsthaften Torchance kam (57.). Die Fortuna war alarmiert: Sofort schaltete sie einen Gang höher und spielte auf die Entscheidung. Besonders Bebou sammelte dabei Argumente für seinen Einsatz: Wiederholt bereitete der Flügelspieler den Außenverteidigern Probleme.
Gefahrenherd Bebou
Bebous Schlenzer verfehlte sein Ziel (63.), dann bewegte er sich elegant an der Bielefelder Hintermannschaft vorbei, scheiterte aber gegen Hesl. Halb so wild, denn der eingewechselte Ferati stand für den Nachschuss bereit und markierte das 3:0 (67.). Die Entscheidung! Doch der Gastgeber spielte weiter nach vorne, erneut scheiterte Bebou (71.). Als Vorbereiter machte er es besser, Hennings verwertete die Vorlage nach Maß (73.).
Es war nicht zu übersehen: Der Wille der Gäste war längst gebrochen, es war ein schwarzer Tag für die Ostwestfalen. Es passte ins Bild, dass Hemlein (83.) und Börner (88.) bei ihren guten Gelegenheiten nicht ins Tor trafen. Pünktlich nach 90 Minuten erlöste Referee Dietz die Bielefelder.
Somit bleibt die Rehm-Elf weiterhin ohne Sieg in der Liga. Immerhin bietet sich die Gelegenheit, die Niederlage schnell zu verarbeiten: Unter der Woche steht der Pokalwettbewerb an, Bielefeld begibt sich am Dienstag (18.30 Uhr) nach Dresden. Düsseldorf, das sich nach dem zweiten Sieg in Folge in den oberen Regionen festsetzt, spielt am Mittwoch (18.30 Uhr) in Hannover.