Den Startschuss in die neue Saison verpassten bei Eintracht Braunschweig Decarli (Rotsperre aus Vorsaison), Reichel (Gelb-Rot-Sperre aus Vorsaison) und Neuzugang Abdullahi (Meniskusriss). Dafür standen mit Innenverteidiger Valsvik, Mittelfeldmann Moll und Angreifer Biada drei Neue in der BTSV-Startelf. Für den nach Freiburg abgewanderten Gikiewicz hütete wie erwartet Fejzic das Tor.
Auf der Gegenseite vertraute Coach Bernd Hollerbach nur auf zwei Neue in seiner Anfangsformation. Neben Kapitän Neumann durfte sich auch Schröck über eine Nominierung freuen. Zwischen den Pfosten stand mit dem 39-jährigen Wulnikowski der Methusalem der 2. Liga .
Kumbela zielt zu hoch
Nach wenigen Minuten übernahm Braunschweig das Kommando, nach fünf Zeigerumdrehungen lag die Kugel bereits erstmals im Tor - Wulnikowski war aber regelwidrig angegangen worden. Ansonsten gestaltete sich die erste Viertelstunde mächtig zerfahren, beide Mannschaften verstrickten sich in Zweikämpfen. Spielfluss kam so kaum auf. Es dauerte schon bis zur 23. Minute, ehe es die BTSV-Fans erstmals aus den Sitzschalen riss: Ofosu-Ayeh tanzte Benatelli aus, Kapitän Kumbela aber zielte drüber.
Khelifi vollstreckt ohne Nerven
In der Folge fanden Molls Schuss und Schönfelds Steilpass nicht ihr Ziel, sodass ein Tor weiter auf sich warten ließ (27., 28.). Würzburg tat reichlich wenig fürs Spiel und konzentrierte sich ausschließlich auf die Defensivarbeit, dazu vergab Daghfous eine gute Freistoßmöglichkeit leichtfertig (34.). Im direkten Gegenzug wurde Kumbelas Schuss von Schoppenhauer geblockt. In der 43. Minute waren die Unterfranken dann wohl gedanklich schon in der Kabine: Schönfeld tankte sich in den Strafraum und bediente Khelifi mustergültig, der Schweizer Wirbelwind vollstreckte eiskalt - 1:0. Mit der Braunschweiger Führung ging es dann auch in die Kabinen.
Soriano fahrlässig
2. Bundesliga, 1. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel blieben die Löwen am Drücker, Khelifi hatte sein Visier aber nur unzureichend eingestellt (48.). Aus dem Nichts dann die Riesenchance für die Unterfranken, bei denen Schröck Soriano klug auf die Reise schickte. Der Angreifer aber wurde von Baffo bedrängt, am Ende trudelte die Kugel am langen Pfosten vorbei (50.). Das rächte sich postwendend: Biada bekam nach einem Ballverlust die zweite Chance, tunnelte mit seinem Schuss Schoppenhauer und traf ins linke untere Eck - 2:0 (54.).
Nur noch 1:2
Der Drops schien gelutscht, Braunschweig war drückend überlegen und Würzburg vor dem gegnerischen Tor viel zu harmlos. Die Unterfranken aber meldeten sich doch noch einmal zurück: Ein verunglückter Schuss von Daghfous landete bei Soriano, der die Kugel über die Linie drückte - nur noch 1:2 (61.). Der Anschlusstreffer setzte neue Kräfte frei, das Selbstbewusstsein wuchs merklich an.
Frecher Einstand: Julius Biada feiert sein erstes Tor für Braunschweig. imago
Doch nur bis zur 68. Minute, dann bekamen die Würzburger den nächsten Nackenschlag verpasst. Ofosu-Ayeh war nicht mehr zu stoppen, ehe Taffertshofer den Rechtsverteidiger als letzter Mann von den Beinen holte - Referee Sascha Stegemann zückte Rot, die anschließende Freistoß-Gelegenheit ließ Omladic liegen. Schönfeld verpasste anschließend mit einem Schlenzer den Gnadenstoß (73.). Exakt zehn Minuten später hatte der BTSV noch einmal eine Doppelchance, um den Deckel endgültig drauf zu machen - beide Mal aber blieb Wulnikowski erster Sieger. An den drei Punkten für Braunschweig änderte das trotzdem nichts, der BTSV brachte das verdiente 2:1 über die Zeit.
Am nächsten Samstag reisen die siegreichen Braunschweiger zum FC St. Pauli. Die Würzburger Kickers bestreiten ihr erstes Heimspiel der Saison am Sonntag (15.30 Uhr) gegen Kaiserslautern.