Sandhausen passiv, Nürnberg ideenlos
Nürnbergs Coach René Weiler veränderte seine Startelf nach der bitteren 2:3-Derbyniederlage in Fürth auf vier Positionen: Behrens, Blum, Bulthuis und Leibold spielten für Füllkrug, Polak (beide Bank), Kerk (Adduktoren) und Margreitter (Infekt). Sandhausens Trainer Alois Schwartz musste im Vergleich zum 1:1 gegen Bochum zwangsläufig tauschen: Bieler begann für den verletzten Thiede.
Der SVS stand von Beginn an sehr tief und investierte in einem kompakten 4-1-4-1-System ausschließlich in die Defensive. Die sehr passiven Gäste konnten daher kaum entlasten. Der FCN hatte zwar mehr Ballbesitz, allerdings auch kaum Ideen, um dieses Bollwerk aus den Angeln zu heben. Oft agierte der Club mit erfolglosen, langen Bällen nach vorne oder lief sich vor dem gegnerischen Strafraum fest. Blum per Standard (3.) und Burgstaller mit einem 16-Meter-Schuss (4.) verbuchten zumindest erste Möglichkeiten.
Schöpf an den Pfosten, Behrens staubt ab
Durch einen Standard ging Nürnberg dann in Führung: Kister köpfte einen FCN-Eckball vor den eigenen Strafraum, von wo Schöpf abzog und die Kugel an den linken Pfosten nagelte. Das Spielgerät aber sprang von dort vor die Füße von Behrens, der aus der Nahdistanz zum 1:0 einschoss (18.). Durch den Rückstand mussten die Kurpfälzer aktiver werden und schoben fortan besser hinten heraus. Wirklich gefährlich aber agierte die Truppe vom Hardtwald nicht nach vorne. Da auch der Club nun einen Gang zurückschaltete, nahmen Tempo und Niveau immer weiter ab.
In den Strafräumen blieb es folglich ruhig. Hovland traf nach einer Ecke das Außennetz (32.), dann scheiterte Schöpf nach einem Konter am glänzend reagierenden Knaller (36.). Die Nürnberger Führung war dank dieses Chancenplus verdient - Sandhausen näherte sich erst spät durch Standards an. Bieler per zu hoch angesetzter Direktabnahme (38.) sowie Wooten mit einem Kopfball (45.) verzeichneten die einzig nennenswerten Möglichkeiten für die Kurpfälzer.
Leerlauf und Lethargie
Der 7. Spieltag
Schönen Fußball gab es auch nach dem Seitenwechsel nicht zu sehen. Der SVS schaffte es nicht, in der Offensive stattzufinden und verlor die Kugel meist schon vor der Mittellinie durch zahlreiche Fehlpässe. Auch vom FCN kam nur wenig - immerhin verbuchten die Franken aber hin und wieder Abschlüsse. Möhwald zielte aus acht Metern links vorbei (52.).
Mit fortschreitender Spieldauer verflachte die Partie immer mehr und blieb minutenlang im Leerlauf-Modus. Die Gäste hatte weder Ideen noch Durchschlagskraft, die Hausherren taten nur noch das Nötigste. Erst der eingewechselte Zillner, der nach einem Freistoß plötzlich frei vor Kirschbaum auftauchte und aus spitzem Winkel den Außenpfosten traf, sorgte für eine kurze Unterbrechung der Fußball-Lethargie (75.).
Joker Polak sticht
In der Schlussphase brachte Weiler noch Polak zur defensiven Absicherung, doch sein Joker stach vorne: Erneut bekamen die Kurpfälzer eine Ecke nicht geklärt. Im Gewühl im Sechzehner blieb der Tscheche erst mit einem Rechtsschuss hängen, brachte die Kugel dann aber im zweiten Versuch mit links im Tor unter (82.). Der SVS hatte sich zwar noch nicht aufgegeben und verbuchte noch einmal einen Pfostenschuss durch Zillner (87.) und eine vielversprechende Möglichkeit durch Klingmann (90.+1). Am Ende blieb es aber beim 2:0.
Schon am Dienstag (17.30 Uhr) spielt Nürnberg auswärts in Kaiserslautern. Gleichzeitig ist auch Sandhausen gefordert und empfängt im Hardtwaldstadion 1860 München.