Club-Trainer René Weiler stellte nach dem 4:0-Auswärtssieg in Bielefeld zweimal notgedrungen um: Den Gelb-gesperrten Bulthuis ersetzte Hovland, Petrak spielte für den verletzten Erras (Kreuzbandriss).
Leipzigs Coach Ralf Rangnick warf nach dem 2:1-Erfolg gegen 1860 München die Rotationsmaschine an und veränderte seine Mannschaft auf fünf Positionen. Halstenberg verteidigte auf links für Jung, Ilsanker kam für Nukan rein. In der Offensive machten Bruno, Quaschner und Demme (5. Gelbe Karte) Platz, Sabitzer, Selke und Poulsen (nach abgesessener Gelbsperre) bekamen den Vorzug.
Hovland und Compper fehlt das Glück
Die Anfangsminuten gehörten den Hausherren, die deutlich wacher wirkten. Nach drei Minuten verpasste Hovland die frühe Führung mit einem gefährlichen Kopfball nur knapp. Die Leipziger schienen überrascht ob des selbstbewussten Auftretens der Nürnberger, bis auf einen mit viel Schnitt getretenen Freistoß von Halstenberg kam von RB viel zu wenig (9.). Ohne spielerischen Glanz näherte sich die Rangnick-Elf nach einer Viertelstunde erneut an, Comppers Kopfball strich aber über das Tor (16.).
Kerk, Kerk, immer wieder Kerk
Bis zur 33. Minute spielte sich das Geschehen dann ausschließlich zwischen den Strafräumen ab, ehe Kerk sich mal ein Herz nahm. Die Freiburger Leihgabe feuerte einen Freistoß aus über 35 Metern auf den Leipziger Kasten und zwang Gulacsi zu einer Glanzparade. Nur eine Minute später war es wieder Kerk, dem sich nach klugem Zuspiel von Burgstaller die Möglichkeit eröffnete - einzig die Präzision im Abschluss fehlte (34.). Der letzte Aufreger im ersten Abschnitt war einmal mehr Kerk vorbehalten, der im Strafraum von Halstenberg klar getroffen wurde (40.). Zwayers Pfeife allerdings blieb stumm.
Brecko schläft, Selke hellwach
Der 27. Spieltag
Auch zum Start in die zweiten 45 Minuten fackelte Nürnberg nicht lange: Burgstaller und Füllkrug eröffnete sich die große Chance, doch auf Zuspiel des Österreichers zögerte Füllkrug zu lange, woraufhin Klostermann in höchster Not klären konnte (49.). Drei Zeigerumdrehungen später dann die kalte Dusche für den Club, weil Brecko das Abseits aufhob und Forsberg Poulsen bediente. Der Däne legte für Selke quer, der nur noch einzuschieben brauchte - 1:0 (52.).
Unwiderstehliche Club-Antwort
Auf den Schock reagierten die Franken mit Wut im Bauch: Margreitter und Burgstaller fehlte aber jeweils die nötige Präzision (60., 62.). Besser machte es Petrak, der nach einer Kerk-Ecke per Abstauber den hochverdienten Ausgleich besorgte (70.). Doch das war noch nicht genug, denn die Franken drängten in der Folge auf die Führung. Ein langer Ball von Hovland fand den Kopf von Füllkrug, wo die Kugel auch wenig später wieder über das Bein von Orban landete - der Ex-Fürther ließ sich nicht zweimal bitten und netzte zum 2:1 ein (75.).
Das Spiel war gedreht und Nürnberg machte keine Anstalten, die Führung noch einmal aus der Hand zu geben. Rangnick reagierte zwar und brachte mit Quaschner und Bruno noch einmal mehr Offensivpower, doch auch das half den Sachsen nicht mehr entscheidend. Als Selke in der 90. Minute im Strafraum von Behrens zu Fall gebracht wurde, blieb Zwayers Pfeife abermals stumm. Binnen zwei Minuten hatte dann Burgstaller noch einmal drei dicke Chancen, letztere nutzte der unermüdliche Österreicher mit dem Außenrist zum 3:1-Endstand (90.+4).
Nach dem überzeugenden Erfolg ist der FCN am Sonntag, 3. April (13.30 Uhr) beim FSV Frankfurt zu Gast. Am Samstag, 2. April (13 Uhr) empfängt Leipzig den VfL Bochum.