Der Leipziger Trainer Achim Beierlorzer tauschte gegenüber dem 0:1 in Heidenheim zweimal Personal aus: Für den gelbgesperrten Demme und Damari, der an Adduktorenproblemen laboriert, fanden Teigl und Reyna den Weg in die Anfangsformation.
Club-Coach René Weiler schenkte sein Vertrauen im Vergleich zum 1:2 gegen den VfL Bochum Stark, der an Stelle von Mössmer im defensiven Mittelfeld auflief. Im Tor erhielt wie schon gegen die Westfalen Routinier Schäfer den Vorzug vor Rakovsky.
Nürnberg sofort hellwach - Coltorti auch
Furioser Start der Nürnberger: Nach 59 Sekunden scheiterte Burgstaller nach schönem Angriffszug aus zehn Metern genauso an RB-Keeper Coltorti wie wenig später Stark nach Schöpf-Zuspiel frei vor dem Schlussmann (3.). Ein Distanzschuss wieder von Stark rauschte knapp vorbei (7.), wenig später fand auch der im Zentrum durchgebrochene Burgstaller von der Strafraumgrenze seinen Meister in Coltorti (10.).
Aggressives Zweikampfverhalten bedingte frühe Balleroberungen des FCN, überfallartiges Umschalten der spielfreudigen Gäste brachte die nach ihrer Ordnung suchenden Sachsen auch in der Folge immer wieder in Bedrängnis - auch wenn daraus durch Ungenauigkeiten im letzten Drittel zunächst keine klaren Chancen mehr resultierten.
RB enttäuschte auf der ganzen Linie. Defensiv instabil, ohne Kombinationsfluss im Mittelfeld, unsichtbar im Angriff. Die wache Weiler-Elf behielt das Heft in der Hand und belohnte sich nach einem Standard für ihren bis dorthin engagierten wie überlegenen Vortrag: Kerk brachte einen Freistoß von rechts ans vordere Fünfereck, wo Burgstaller sich von Rodnei löste und per Kopf unter die Latte traf (29.).
Danach gönnten sich die Franken eine kleine Verschnaufpause. Leipzig gewann zwar etwas mehr an Präsenz, kam aber über Ansätze nicht hinaus (Reyna, 38.). Beierlorzer korrigierte noch vor der Pause personell mit Compper für Jung (41.), mit dem aus Sicht des FCN zu knappem Vorsprung ging es in die Kabine.
Der 27. Spieltag
Mit Sebastian für Hierländer stand mit Wiederanpfiff ein weiterer neuer RB-Innenverteidiger auf dem Rasen, auf der Gegenseite Rakovsky für Schäfer (Ellenbogenverletzung) im Tor. Leipzig startete engagiert, und schon der erste Angriff brachte den Ausgleich: Klostermann setzte sich rechts mit Tempo gegen Kerk durch, seinen Rückpass verwandelte Reyna im Zentrum aus acht Metern mit wuchtigem Flachschuss ins kurze Eck (46.).
Sekunden später rettete Rakovsky gegen den frei vor ihm auftauchenden Forsberg (47.), ehe sich der Club, der in der Folge wieder mehr Zugriff auf den Gegner fand, sich mit einen gefährlichen Flachschuss Petraks in Durchgang zwei anmeldete (51.).
Die Hausherren hatten nun mehr Ballbesitz, auch weil der FCN nicht mehr die Kombinationssicherheit wie vor der Pause auf den Platz brachte und doch einige Fehler einstreute. Doch so richtig strukturiert war das Spiel der Leipziger auch nicht, das bis auf eine Forsberg-Aktion (62.) Stückwerk blieb.
Kerk trifft den Pfosten, Kaiser aus der Ferne
Nach einer guten Stunde begegneten sich die Kontrahenten auf Augenhöhe. Die nächsten Gelegenheiten hatte der Club, Kerk traf nur den Pfosten (66.), Schöpf ballerte in aussichtsreicher Position über den Balken (75.). Besser machte es auf der Gegenseite Kaiser: Nach Kopfballabwehr von Celustka fasste sich der Kapitän ein Herz und zog aus 25 Metern ab. Der steife Rakovsky kam an den Flachschuss ins linke Eck zwar noch ran, konnte aber nicht mehr entscheidend ablenken 2:1 (76.).
Weiler brachte danach mit Nikci und Mlapa frische Kräfte, bewirken konnte das Duo letztlich aber nichts mehr. Ohne noch einmal ernsthaft in Gefahr zu geraten, schaukelte RB das Spiel über die Bühne.
Am 28. Spieltag spielt Leipzig am Sonntag (13.30 Uhr) beim VfL Bochum. Die Nürnberger empfangen bereits am Freitag (18.30 Uhr) den SV Darmstadt 98.