Bochums Trainer Peter Neururer veränderte nach dem 0:0 in Dresden, dem letzten Pflichtspiel 2013, direkt im großen Stil. Für Holthaus, Jungwirth, Bulut, Tasaka (Knöchelverletzung) und Aydin bekamen Fabian, Sinkiewicz, Cwielong, Ilsö und Sukuta-Pasu ihre Bewährungschancen. Gänzlich passen musste zudem Freier (Knieprellung). Frankfurts Coach Benno Möhlmann reagierte nach dem letzten Punktspiel, dem 2:2 gegen 1860 München, mit drei personellen Wechseln - darunter auch Neuzugang Kruska, der vom Ligakonkurrenten Cottbus gekommen war. Neben diesem standen auch noch Kauko und Rukavytsya für Konrad, Kaffenberger und Yelen in der Startelf.
Die Bochumer brauchen Tore
Das größte Problem des Revierklubs, der eigene harmlose Angriff, schien sich jüngst bei der Generalprobe vor dem Zweitligastart nicht zu bessern. Beim 2:2 gegen den tschechischen Zweitligisten Banik Most folgte demzufolge prompt Kritik vom VfL-Trainer: "Wir haben uns so viele Chancen herausgespielt, die hätten normalerweise für sechs oder sieben Tore reichen müssen." So oder so, für beide Teams stand das erste Pflichtspiel im neuen Jahr sofort unter dem Vorzeichen Abstiegskampf, auch wenn sie sich selbst dort zu Beginn der Spielzeit eher nicht gesehen hatten - doch 23 Punkte des VfL und 21 Zähler für den FSV sprechen klar für sich.
Im Rewirpower-Stadion zu Bochum hofften demnach 22 Mann, direkt den Dreier im ersten Spiel des Jahres einzutüten. Und alle 22 hofften im ersten Durchgang vergeblich. Die Gäste entwickelten zwar ein optisches Übergewicht und setzten sich gut über die Flügelspieler Görlitz und Leckie in Szene, der finale Pass aber fehlte dabei stets gänzlich. Bochums Schlussmann Luthe hatte so wenig zu tun, musste zum Beispiel einmal flugs herauseilen, um den langen Ball vor Kapllani zu klären (12.). Was machten die Hausherren? Die suchten dauerhaft ihren Zielspieler Sukuta-Pasu, der sich allerdings oftmals allein auf weiter Flur nicht durchsetzen konnte.
Sukuta-Pasu verpasst, Epstein rettet
Plötzlich fand der VfL zweifach seinen Weg in die Gefahrenzone. Erst kam Sukuta-Pasu nicht heran und auch Cwielong fand kurz vor der Linie im klärenden Epstein seinen Meister (17.). Dann scheiterte der Sturmtank nochmals an der Strafraumkante, konnte das Leder dabei nicht mehr entscheidend in Richtung Tor lenken (23.). Die letzten Minuten des ersten Durchgangs verliefen hingegen ereignisarm - mit einer bis dato gerechten Nullnummer marschierten die Beteiligten in die Katakomben.
Der 20. Spieltag
Rukavytsya findet den Weg
Der zweite Durchgang bot direkt mehr Spektakel - sogar erfolgreiches. Der agile Leckie arbeitete sich gut in den Strafraum, legte dann ab für Rukavytsya, der prompt abzog und Glück hatte, dass sein Sturmkollege Kapllani das Spielgerät unhaltbar abfälschte (52.). Bochums Trainer Neururer reagierte darauf mit Wechselspielchen, brachte unter anderem Aydin für Ilsö (61.). Der Sturmpartner stellte seine Jokerfähigkeiten direkt unter Beweis. Nach einer exakten Ecke des schon zur Pause gekommenen Tiffert, stieg Aydin im Zentrum am höchsten und nickte zum Ausgleich ein (67.).
Konnte sich über drei Zähler freuen: FSV-Coach Benno Möhlmann. picture alliance
Wooten schlägt zurück
Die Freude, sie sollte allerdings nicht allzu lange halten, da auch Möhlmann ein glückliches Händchen bewies. Der Coach der Hessen nämlich brachte Neuzugang Wooten (kam auf Leihbasis von Kaiserslautern) für Kapllani (67.), der nach einer starken Vorarbeit vom pfeilschnellen Leckie Torhüter Luthe ausguckte und eiskalt einnetzte (70.). Dieser neuerliche Schock saß beim Gastgeber tief, der sich nunmehr in der Offensive schwer tat. Die Mainstädter dagegen versuchten nachzusetzen - und wie: Roshi und Wooten hätten beinahe auf drei Auswärtstore aufgestockt (80. und 82.). Der VfL kam letztlich nur noch zu einem schwachen Abschluss von Sukuta-Pasu (88.).
Punktekonto und Serie aufgestockt
Die Frankfurter sicherten sich mit dem Erfolg drei wichtige Zähler gegen den Abstieg, in dem der VfL wieder dick drin steckt. Zudem erweiterten die Hessen die Zweitligabilanz gegen Bochum: Die letzten vier Partien gewannen die Mainstädter allesamt.
Der VfL reist am nächsten Samstag (13 Uhr) zum FC St. Pauli, Frankfurt empfängt zeitgleich Dynamo Dresden.