Sandhausen massiv - Fürth spielbestimmend
Sandhausens Trainer Alois Schwartz musste im Vergleich zum 2:4 im DFB-Pokal bei Eintracht Frankfurt eine personelle Veränderung vornehmen, weil Stiefler in der Liga eine Gelb-Sperre absitzen musste. Dafür begann Ulm. Fürths Coach Frank Kramer beorderte nach dem 1:0 Heimsieg gegen Cottbus Zillner in die Startelf, der Weilandt auf die Bank verdrängte.
Die SpVgg trat spielbestimmend auf und hatten in der Anfangsphase viel Ballbesitz. Allerdings fanden die Kleeblättler nur selten einen Weg durch die massierten Abwehrreihen der Sandhäuser. Eine Ausnahme machte Sparv, der nach einer Trinks-Ecke völlig frei am rechten Fünfmetereck zum Kopfball kam, diesen aber nicht richtig traf (2.). Ansonsten lief der SVS den ballführenden Spieler aggressiv an, die anderen Spieler standen kompakt in der eigenen Hälfte und stellten die Räume zu. Die Hausherren spekulierten darauf, dass die Franken irgendwann die Geduld verlieren würden, denn die Kleeblättler rückten in der Vorwärtsbewegung weit auf und vernachlässigten so den Defensivverbund. In diese Lücken wollen die Kurpfälzer mit schnellen Konterangriffen vorstoßen.
Tüting ungedeckt, Füllkrug freigespielt
Eine Schlafmützigkeit der Fürther bei einer Ecke, nutzte Sandhausen dann zur Führung: Achenbach zirkelte den Standard von links nach innen, wo Blum per Kopf nach innen verlängerte. Dort stand auch Tüting völlig ungedeckt und köpfte aus fünf Metern zum 1:0 ein (16.). Die SpVgg wirkte auf den Gegentreffer wie gelähmt. Der SVS wurde in dieser Phase stärker und riss vor allem durch den schnellen Blum immer wieder Lücken. Erst ein Trinks-Eckball, der an den vorderen Außenpfosten knallte (28.) weckte die Franken wieder auf.
Mit dem ersten guten Angriff aus dem Spiel heraus kam das Kleeblatt wenig später zum Ausgleich. Zillner gewann mit einem schnellen Antritt viel Raum und legte an der Strafraumgrenze quer. Sein Pass kam erst nicht an, doch im zweiten Versuch spielte er Stieber frei, der wiederum für Füllkrug durchsteckte. Der Stürmer zog aus halbrechter Position mit links ab und traf aus etwa zehn Metern zum 1:1 (32.). Bis zum Halbzeitpfiff waren die zwar Gäste wieder spielbestimmend, entwickelten aber nach wie vor kaum Durchschlagskraft.
Große Geste von Trinks
Spielberichte
Nach dem Seitenwechsel baute Fürth merklich mehr Druck auf und schnürte Sandhausen ein. Die Räume waren weiterhin kaum vorhanden, doch konnte der SVS in dieser Phase kaum noch entlasten. Der Knoten schien zu platzen, als Trinks eine Fürstner-Flanke verwertete. Seinen Schuss aus fünf Metern hatte Riemann noch pariert, danach prallte der Ball aber von Trinks' Hand ins Tor. Schiedsrichter Dr. Jochen Drees hätte den Treffer wohl gegeben, doch der Torschütze gab das Handspiel zu (52.). Durch diese faire Geste blieb es beim 1:1. Allerdings nicht lange: Zillner wurde mit einem Steilpass in den Strafraum geschickt und bekam von hinten einen leichten Schubser von Schauerte. Dr. Drees zeigte sofort auf den Punkt - eine harte Entscheidung (55.). Stieber trat zum Elfmeter an und versenkte diesen sicher und platziert im rechten Eck (56.).
Nun musste Sandhausen zwangsläufig aufmachen und agierte deutlich offensiver. Dabei versuchten es die Kurpfälzer immer wieder mit Flanken und hohen Bällen. Dies führte jedoch nicht zum Erfolg. Stattdessen bekamen die Fürther deutlich mehr Räume und nutzten diese mit schnellen Konterangriffen. So hatten Brosinski (65.) und Trinks (69.) hochkarätige Chancen zu erhöhen, ließen diese aber leichtsinnig liegen.
Trinks entscheidet die Partie
So blieb Sandhausen im Spiel, fand aber nach wie vor kein Durchkommen durch die Fürther Defensive. Nach einem Riemann-Abstoß sollte schließlich die Entscheidung fallen. Das Kleeblatt schaltete sofort um, Stieber schickte Brosinski über den rechten Flügel, dessen Flanke köpfte Trinks aus vier Metern unter die Latte zum 3:1 (76.). Nun waren die Würfel gefallen und die SpVgg verwaltete bis zum Schlusspfiff das Ergebnis.
Für Sandhausen geht es am Freitag (18.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel in Aalen weiter. Fürth ist erneut am Sonntag (13.30 Uhr) gefordert und gastiert dann bei der Arminia auf der Bielefelder Alm.