Bochums Trainer Friedhelm Funkel baute seine Anfangsformation nach dem torlosen Remis in Paderborn auf gleich fünf Positionen um: Yahia (nach Gelb-Rot-Sperre), Toski, Freier, Azaouagh und Aydin ersetzen Acquistapace, Kapitän Dabrowski (10. Gelbe), Saglik, den angeschlagenen Korkmaz sowie Dedic.
Union-Coach Uwe Neuhaus veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:1-Unentschieden in Ingolstadt hingegen nur einmal: Mosquera stürmte nach abgesessener Gelbsperre anstelle von Savran.
Die Bochumer erarbeiteten sich in den ersten Spielszenen Feldvorteile, konnten diese aufgrund mangelnder Präzision aber nicht in Torgefahr ummünzen. Doch auch die Gäste legten schnell ihre Zurückhaltung ab. Aus einer Konterstellung heraus schalteten die "Eisernen" nach Ballgewinn einige Male geschickt in die Offensive um und setzten so immer wieder Nadelstiche.
Gerade in der Phase, als die couragierten Köpenicker sogar zusehends die Spielkontrolle übernahmen, kopierten die Funkel-Schützlinge dieses Strickmuster erfolgreich: Kopplin setzte mit einem schnell ausgeführten Freistoß Azaouagh in Szene. Der Mittelfeld-Regisseur legte das Leder überlegt auf den rechten Flügel zu Freier, der seinen Tempolauf mit einer maßgenauen Hereingabe abschloss, die Aydin im Zentrum sicher verwertete (10.).
Doch der Führungstreffer gab dem Aufstiegsaspiranten keine spielerische Leichtigkeit. Im Gegenteil: Der 1. FC Union intensivierte seine Angriffsbemühungen. Konsequenterweise zappelte das Leder in der 17. Minute auch in den Maschen des Bochumer Gehäuses: Ede hatte die Kugel bei einer Freistoß-Flanke von Mattuschka direkt abgenommen. Doch Referee Norbert Grudzinski entschied auf Sichtbehinderung von Keeper Luthe durch Benyamina und verweigerte den Berlinern umstritten den Ausgleich.
Azaouagh sorgt für spielerische Impulse beim VfL
Die Gastgeber taten sich schwer und meldeten sich erst in Minute 23 wieder gefährlich vor dem gegnerischen Kasten zu Wort: Azaouagh prüfte mit einem listigen Distanzschuss Union-Keeper Glinker. Beide Teams beharkten sich anschließend vor dem Kabinengang im Mittelfeld ohne großen spielerischen Esprit. Azaouagh sorgte hierbei kurz vor der Pause für etwas Auflockerung: Die Kreativkraft suchte mit einem herrlichen "No-Look-Pass" Aydin. Der Angreifer konnte den schön in den Strafraum gelupften Ball jedoch nicht erlaufen (45.).
Der 32. Spieltag
Der VfL startete nach etwas Anlaufzeit mit einer Großchance in den zweiten Durchgang: Wiederum trat Azaouagh energisch und ballgewandt an, narrte im Strafraum Madouni und legte zurück auf Freier. Dessen Schuss klärte Peitz in Vertretung seines bereits geschlagenen Schlussmanns vor der Linie (53.). Zwei Zeigerumdrehungen später durften die Heimfans, die zuvor schon den Torschrei auf den Lippen hatten, jubeln: Vogt eroberte den Ball und bediente Aydin. Der Stürmer steckte die Kugel öffnend zum durchstartenden Freier durch, der sie lässig mit dem Außenrist in die Maschen beförderte.
In der Folge war die Partie weitgehend arm an Höhepunkten. Die Hauptstädter probierten es unverdrossen weiter im Vorwärtsgang, fanden jedoch kein Durchkommen durch den gut organisierten Bochumer Abwehrverbund.
Der VfL verlegte sich indes aufs Kontern – rund eine Viertelstunde vor Schluss erneut in Person von Aydin mit Erfolg: Der Angreifer, der jüngst seinen Vertrag bis 2014 verlängert hatte, nahm ein öffnendes Zuspiel aus der eigenen Hälfte auf, bewahrte alleine vor Glinker die Ruhe und erhöhte auf 3:0 (73.). Auch wenn die Partie damit entschieden war, probierte es die Neuhaus-Truppe unverdrossen, allerdings bis zum Schlusspfiff zumeist auch uninspiriert in der Offensive. Sie konnte den deutlichen Bochumer Sieg aber nicht mehr in Gefahr bringen.
Der VfL Bochum ist am Sonntag (13.30 Uhr) in Osnabrück gefordert, während Union Berlin gleichzeitig Energie Cottbus empfängt.