Fürths Trainer Mike Büskens sah nach dem 2:0-Erfolg in Ingolstadt keinen Grund, Änderungen an seiner Anfangsformation vorzunehmen.
Anders Bochums Coach Friedhelm Funkel, der im Vergleich zum 2:0 über Düsseldorf zwei neue Spieler brachte: Kapitän Dabrowski kehrte nach Gelb-Rot-Sperre zurück und verdrängte Korkmaz auf die Bank. Außerdem stürmte Saglik anstelle von Dedic.
Die Partie im Ronhof begann zugleich mit einem Paukenschlag: Dabrowski verlängerte Kopplins Freistoßflanke von rechts per Kopf zu Aydin, der plötzlich frei vor Walke auftauchte und diesem mit einem platzierten Schuss aus elf Metern ins linke Eck keine Chance ließ (2.). Das taktische Konzept der Franken war damit über den Haufen geworfen, die SpVgg zeigte sich zudem von dem frühen Rückstand geschockt. Wenig klappte bei den Franken, die sich zahlreiche Ballverluste erlaubten und den VfL dadurch stärker machten.
Der 24. Spieltag
Nach elf Minuten hätten die Bochumer erhöhen können: Bei einem Konter passte Vogt bei einer Zwei-gegen-eins-Situation in die Mitte zu Azaouagh, der sich dann aber ein wenig zu weit nach rechts abdrängen ließ, den Ball aber dennoch aufs Tor brachte. Nehrig rettete noch vor der Linie. Erst danach fanden sich die Fürther etwas besser zurecht und wagten erste zaghafte Angriffsversuche. Allerdings fand die SpVgg zunächst keinen Weg durch die engmaschige Gäste-Defensive und konnte Luthe daher überhaupt nicht in Bedrängnis bringen.
Die Spielweise der Funkel-Elf war keineswegs attraktiv, dafür umso effektiver. Bochum verstand es, das Leder in den eigenen Reihen zu halten und die Fürther an ihrem bekannten Kurzpassspiel zu hindern. Die Franken probierten es deshalb oft mit langen Bällen, die jedoch für Yahia & Co kein Problem darstellten. Frust baute sich bei den "Kleeblättern" auf. Dieser entlud sich dann in der 37. Minute: Mit gestrecktem Bein voraus traf Slepicka Saglik auf Kniehöhe. Schiedsrichter Tobias Welz zückte umgehend die Rote Karte. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung.
Ostrzolek sorgt für gleiche Verhältnisse - Büskens muss auf die Tribüne
Früher Schock: Aydin (re.) trifft nach wenigen Sekunden zum 1:0. Getty Images
Der Platzverweis spielte den äußerst defensiv ausgerichteten Gästen, die sich den Ball zeitweise minutenlang in der eigenen Hälfte zuspielten, in die Karten. Gefühlt kamen die Hausherren bis zur Halbzeit nicht mehr in Ballbesitz, Bochum machte allerdings auch keine Anstalten, irgendetwas nach vorne zu machen. Folglich ging es ohne weitere Höhepunkte in die Kabinen.
Kurz nach Wiederanpfiff gab's den nächsten Platzverweis: Ostrzolek ging rüde ins Duell mit Nehrig, traf diesen und sah die Ampelkarte (47.). Kurz darauf bediente Müller den startenden Sararer, der auf einmal frei vor Luthe auftauchte, diesen aus 13 Metern aber nicht bezwingen konnte (50.). Die Franken wurden nun stärker, das Match lebhafter. Pribs direkter Freistoß landete in den Armen von Luthe (52.), während Müller aus guter Position rechts vorbei köpfte (56.).
Die SpVgg war nun am Drücker, tat sich aber weiterhin schwer gegen die stabile VfL-Deckung. Büskens reagierte und brachte Kaplan. Die Fürther riskierten nun mehr, stellten auf eine Dreierreihe um und drängten auf den Ausgleich. Müller scheiterte noch an Luthe (76.), und Mavraj schoss drüber (77.). Kurz darauf hatte Sararer Pech mit einem Pfostenknaller, doch Kaplan stand goldrichtig und staubte zum inzwischen redlich verdienten Ausgleich ab (78.). Büskens war so erfreut über das 1:1, dass er aufs Feld rannte, um mit seinen Spielern zu jubeln. Danach machte sich der Coach direkt in Richtung Tribüne auf.
Die Gastgeber wollten nun mehr und drängten auf die Führung. Weil aber Kaplans sehenswerter Fernschuss knapp am linken Pfosten vorbeisauste (86.), blieb es schlussendlich bei der Punkteteilung.
Fürth reist am kommenden Freitag nach Osnabrück zum Duell mit dem VfL. Tags darauf empfängt der VfL Bochum den Karlsruher SC.