Premiere: Mijatovic (re.) schoss das erste Tor im ostwestfälischen Derby. picture-alliance
Paderborns Trainer André Schubert tauschte nach dem 2:1-Erfolg in Rostock einmal: An Stelle des grippeerkrankten Schachten spielte Heithölter als Linksverteidiger. Bielefelds Coach Thomas Gerstner brachte im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen Alemannia Aachen einen Neuen: Der wiedergenesene Federico fand sich in der Startelf wieder, Delura musste dafür auf die Bank.
Der SC Paderborn sorgte gleich zu Beginn mit einer beherzten Spielweise für Furore, folglich durfte der SCP auch die erste Möglichkeit der Partie für sich verbuchen, doch Manno traf von der Strafraumkante nur das rechte Außennetz (2.). Die Sturm- und Drangphase des Aufsteigers dauerte jedoch nicht lange an, da die Arminia zusehends das Kommando übernahm. Die Bielefelder fanden zunächst aber noch keinen rechten Zugang zum gegnerischen Strafraum.
Mit fortschreitender Dauer näherten sie sich dem Tor allerdings immer weiter an. Zuerst köpfte Janjic drüber (15.), Halfar scheiterte an der guten Reaktion von SCP-Schlussmann Masuch (26.), ehe Federico die bis dato beste Chance vergab. In einer Eins-gegen-Eins-Situation zog der Italiener gegen Masuch den Kürzeren (33.). Der 29-Jährige konnte demnach nicht als Torschütze dienen, dafür war er der Vorlagengeber des allerersten ostwestfälischen Derby-Tores in der Geschichte des Profifußballs: Federicos Ecke von rechts landete bei Mijatovic, der unbedrängt aus sechs Metern einköpfen konnte (33.).
Der 10. Spieltag
Etwas später trübte aber eine Verletzung des Ex-Paderborners Bollmann die Freude. Während eines Zweikampfes mit Manno verletzte sich der Innenverteidiger an der linken Schulter und musste durch Kucera ausgewechselt werden musste. Dies führte dann auch dazu, dass der SCP zur großen Ausgleichschance kam: Doch Mohr konnte Kuceras Stellungsfehler nicht nutzen und köpfte über das Gehäuse (38.). Ansonsten spielte nur der Bundesligaabsteiger, der es jedoch verpasste, bereits vor der Halbzeit die Vorentscheidung herbeizuführen.
Mutigere Paderborner werden eiskalt erwischt
Dynamisch: Bielefelds Halfar zieht an Holst vorbei. picture-alliance
Nach der Pause nahm das Duell deutlich an Fahrt auf. Dies lag vor allem an den Gastgebern, die wesentlich mutiger und frecher agierten. Sagliks 19-Meter-Freistoß ging knapp rechts daneben (47.), während Manno am glänzend reagierenden Eilhoff scheiterte (51.). Die offensivere Spielweise der Paderborner eröffnete den Arminen aber viele Freiräume. Allerdings bekleckerten sich die Bielefelder in puncto Chancenverwertung nicht gerade mit Ruhm: Katongo vergab gegen Masuch (55.), und Janjic brachte den Ball aus vier Metern nicht im Tor unter (57.), während sich Manno auf der Gegenseite von Kucera entscheidend stören ließ (61.).
Das Duell entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch, in dem beide Mannschaften eine Gemeinsamkeit hatten: Fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Krösche jagte das Leder drüber (70.), während gegenüber Kucera an die Latte köpfte (72.) und Janjic Sekunden später per Kopf an Masuch scheiterte. Etwas später war's dann doch passiert: Heithölter ließ Kirch flanken, der Ball landete bei Federico am linken Pfosten, der aus kurzer Distanz ins lange Eck einnickte (78.).
Damit war die Messe gelesen. Paderborn blieb zwar bemüht, konnte sich aber gegen nun clever aufspielende Gäste nicht mehr entscheidend durchsetzen. Am kommenden Freitag in Oberhausen können die Paderborner dann Wiedergutmachung leisten. Bielefeld hat einen Tag danach Cottbus zu Gast.