Der erste Streich: Aachens Nemeth bejubelt das 1:0, hinten Daun. dpa
Bei Aachen gab es nach der 2:3-Niederlage beim FC St. Pauli folgende personelle Änderungen: Szukala fehlte Rot-gesperrt, für ihn verteidigte Lagerblom. Zudem spielte Stehle an Stelle von Polenz (Bank).
Bei Mainz brachte Trainer Jörn Andersen im Vergleich zum jüngsten 5:0-Erfolg gegen Wiesbaden Baljak für den verletzten Amri (Mittelfuß-OP).
Beide Mannschaften schlugen vom Anpfiff weg ein hohes Tempo an, scheuten aber auch die Zweikämpfe nicht. Es entwickelte sich eine schnelle, kampfbetonte und zunächst hart umkämpfte Partie. Mainz griff sehr früh an, störte klug wie erfolgreich und wurde von Minute zu Minute stärker. Aachen war schon nach einer knappen Viertelstunde im eigenen Stadion zum Kontern gezwungen, strahlte dabei aber Gefahr aus! Achenbach schickte links Holtby steil, der flankte mustergültig nach innen zu Nemeth, dessen Kopfball aus sieben Metern nur um Zentimeter rechts vorbeistrich.
Als sich die Alemannen defensiv besser sortiert hatten, gestalteten sie die Partie wieder ausgeglichen. Die Führung fiel dennoch etwas überraschend: Achenbach flankte scharf von links, Hoogland fälschte leicht aufs Tor ab. Wache wehrte den Ball an den Pfosten ab, von wo das Leder Nemeth vor die Füße fiel. Der Slowake schoss ohne Mühe ein (25.).
Der Treffer beflügelte die Alemannia, die nun die Schlagzahl deutlich erhöhte und vornehmlich über links mit dem stark aufgelegten Holtby für Druck sorgte. Hoogland hatte seine liebe Mühe gegen den erst 18-Jährigen.
Beide Teams boten hervorragende Unterhaltung, allein die Chancenverwertung war nicht optimal: Erst schoss Bancé freistehend aus neun Metern nach toller Vorarbeit von Heller um Zentimeter rechts am Torwinkel vorbei, dann traf Auer mit links aus 14 Metern nur den linken Pfosten, Wache hätte das Nachsehen gehabt!
Der 8. Spieltag
In der 40. Minute machte es der Aachener Mittelstürmer besser: Der starke Holtby hatte die Seite gewechselt, kann aber auch von rechts präzise flanken! Nutznießer war Auer, der aus sechs Metern einköpfte.
Die Mainzer Marschrichtung nach dem Seitenwechsel war klar erkennbar: So schnell wie möglich den Anschlusstreffer erzielen! Aachen sah sich erstmal weit zurückgedrängt. Es boten sich aber große Räume zum Kontern.
Einen Schönheitspreis gab es nun nicht mehr, Mainz berannte den Aachener Strafraum, der dichtgestaffelt umstellt war. Die Rheinhessen waren variabel, probierten es sowohl über links als auch rechts, mit Kurzpassspiel wie mit langen Bällen, bissen sich gegen die leidenschaftlich kämpfenden Alemannen aber die Zähne aus.
Mainz betrieb großen Aufwand, über weite Strecken ohne jeglichen Ertrag. Der 1. FSV kam nicht gefährlich vors Tor, auch weil dem finalen Zuspiel die Genauigkeit fehlte.
Erst in der 78. Minute musste Aachens Keeper mal entscheidend eingreifen: Baljak flankte von links weit an den zweiten Pfosten, Borja köpfte aus spitzem Winkel aufs Tordreieck, doch Stuckmann rettete gerade noch mit einer Hand.
Mit den nachlassenden Kräften, was angesichts des lange Zeit hohen Tempos nicht verwunderlich war, schwanden auch Konzentration und Präzision. Da hatte es Aachen mit dem 2:0 im Rücken leichter. Nicht nur psychologisch, sondern auch rein praktisch: Ein Befreiungsschlag muss nicht punktgenau geschlagen werden.
So brachten die Schwarz-Gelben den insgesamt verdienten Sieg mit Kampfgeist und Geschick über die Spielzeit. Aachens vierter Heimsieg im vierten Spiel war gleichzeitig die erste Saisonniederlage für Mainz.
Für Aachen geht es bereits am Freitag in Fürth weiter, Mainz ist erst am Sonntag gegen Duisburg gefordert.