Doppelt hält besser: Schiedsrichter Thomas Metzen zeigt Miroslav Karhan und Florian Bruns die Gelbe Karte. picture alliance
Jörn Andersen vertraute derselben Mannschaft, die in Koblenz einen 3:0-Erfolg eingefahren hatte. Gästecoach Holger Stanislawski, der seinen Vertrag am Millerntor unter der Woche bis 2012 verlängerte, änderte sein Team auf zwei Positionen. Schultz und Hennings begannen für Hoilett und Ebbers, der beim 2:2 gegen Ahlen die Gelb-Rote-Karte gesehen hatte.
Bei prächtiger Stimmung am Bruchweg sahen die Zuschauer eine muntere Anfangsphase, in der beide Teams ein hohes Tempo vorlegten. Die Gäste versteckten sich keineswegs und gestalteten die Partie zunächst ausgeglichen. Hätte Hennings bei einem Konter nicht zu eigensinnig agiert, wäre mehr drin gewesen (10.). Nach einer Viertelstunde kamen die Mainzer besser ins Spiel und drängten auf den Führungstreffer. Doch die Hamburger standen weiterhin eng am Mann, gingen bissig in die Zweikämpfe und ließen die Andersen-Elf somit kaum zur Entfaltung kommen.
Der 14. Spieltag
Die spielerisch überlegenen Mainzer verstanden es nicht, sich im Strafraum gefährlich in Szene zu setzen. Torchancen blieben im ersten Abschnitt fast komplett aus. Allerdings hatte St. Pauli zweimal Glück, dass der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Metzen ausblieb. Erst war Schultz nach Feulners Freistoß im Strafraum mit der Hand dran (20.), dann Eger bei einem hohen Ball im Duell mit Bancé (25.). Überhaupt lief Metzen viel laufen und trug somit seinen Teil dazu bei, dass die Partie weiterhin sehr intensiv geführt wurde.
Ein schönes Zusammenspiel zwischen Ludwig und Bruns bescherte St. Pauli die Führung. Nach gelungenem Doppelpass tauchte Ludwig rechts im Strafraum auf, zog am zu zaghaft agierenden van der Heyden vorbei und ließ Torhüter Wache mit einem Rechtsschuss ins lange Eck keine Chance. Gegen sichtlich angeschlagene Mainzer hätten die Gäste fast nachgelegt, doch Bruns scheiterte aus fünf Metern aus spitzem Winkel an Wache (32.).
Nach dem Wechsel bot sich über weite Strecken das gleiche Bild: Mainz war zwar überlegen, doch gegen die vor allem im Zentrum sehr kompakt stehenden Gäste fehlten der Andersen-Elf jegliche Ideen. St. Pauli blieb über Konter gefährlich - Hennings prüfte Wache mit einem harten Linksschuss (48.).
Felix Borja schlägt mächtig ein
Aus dem Spiel heraus ging bei den Mainzern nichts, also musste eine Standardsituation her - und Felix Borja! Nur 30 Sekunden nach seiner Einwechslung war der Stürmer nach Feulners Freistoß zur Stelle und köpfte sträflich ungedeckt zum 1:1 ein (65.). Vier Minuten später hatten die Gastgeber das Spiel völlig gedreht: Nach einem langen Ball scheiterte Borja zunächst noch an Hain. Doch als die Kugel ihm nach Baljaks Nachschuss erneut vor die Füße fiel, sorgte er aus der Drehung für die Führung.
Stanislawski reagierte und brachte mit Schnitzler und Sako zwei neue Stürmer für Hennings und Bruns. St. Pauli stemmte sich gegen die Niederlage, brachte nach vorne aber nicht mehr viel zustande. Doch nachdem Baljak per Kopf die große Chance zur Entscheidung vergeben hatte (86.), gelang den Hamburger doch noch der Ausgleich. Gunesch köpfte Ludwigs Ecke Richtung Tor, wo Rothenbach den Ball im Rutschen über die Linie beförderte und den Gästen einen Punkt bescherte.
Mainz bleibt trotz des Unentschiedens Spitzenreiter. Am kommenden Montag geht es zu Schlusslicht FSV Frankfurt. St. Pauli erwartet am Millerntor tags zuvor den FC Ingolstadt.