Inmitten der Corona-Zwangspause dreht sich seit Tagen auch einiges um den Vertragspoker zwischen Manuel Neuer und Bayern München. Bis zu einem Ergebnis kann es noch Wochen oder Monate dauern, hatte es im kicker schon am 13. April geheißen. In der Folge sickerte plötzlich durch, dass der Weltmeister von 2014 angeblich einen neuen Fünfjahresvertrag und hohe Bezüge fordern soll.
Das stimme allerdings nicht, wie Neuer nun der "Bild am Sonntag" mitteilt und sich damit erstmals selbst öffentlich zu den Verhandlungen mit dem deutschen Rekordmeister äußert.
Neuer und die "Wertschätzung"
Der 34-Jährige, der ab Sommer Gesellschaft von Schalke-Neuzugang Alexander Nübel bekommen wird, zeigt sich hierbei "irritiert" und verärgert, dass zuletzt Inhalte der Vertragsgespräche an die Öffentlichkeit gekommen sind. "Mir war immer wichtig, mit den Mitarbeitern in Führungspositionen vertrauensvoll zusammenarbeiten zu können - so loyal, wie ich mich als Spieler und Kapitän dem Verein gegenüber auch verhalte. Wenn jetzt Sachen offenbar gezielt nach außen getragen werden, ist das auch etwas, das den Bereich 'Wertschätzung' betrifft", teilte der seit 2011 in München angestellte Neuer der "BamS" per Telefonschalte mit. Sein Berater Thomas Kroth (60), der die Vertragsverhandlungen mit den Bayern-Verantwortlichen führt, war ebenfalls in das Gespräch involviert.
Fünfjahresvertrag "utopisch"
"Ich bin bei den Gesprächen nicht dabei, das macht ja Thomas. Darum kann und will ich nicht mit dem Finger auf einzelne Personen zeigen. Aber der Personenkreis dort ist ja überschaubar", sagte Neuer auf die Frage, ob er einen Maulwurf, der eventuell Informationen an die Öffentlichkeit gebracht hatte, vermute. Das jetzt ständig Details aus den aktuellen Gesprächen in den Medien stehen würden, die oft nicht einmal stimmten, ärgere ihn, meinte Neuer zusätzlich.
Alles in allem sei es dem früheren Schalker, 397-maligen Bundesliga-Spieler, siebenmaligen Meister und Champions-League-Sieger von 2013 wichtig, gemeinsam mit Bayern eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden. Eine "Win-Win-Situation" schwebe dem Torhüter vor: "Ich will meine Leistung bringen, für die Mannschaft da sein und alles dafür geben, dass wir den maximalen Erfolg haben - mit 100 Prozent Leidenschaft. Dafür müssen die Voraussetzungen stimmen, darum geht es gerade."
Zu dem kolportierten Vertrag über fünf Jahre sagte Neuer: "Mir ist doch völlig klar, dass es utopisch ist, den Verein auf einen Fünfjahresvertrag, wie er angeblich im Raum steht, festzunageln."