Aus Paris berichtet Oliver Hartmann
Auf die Bemerkung von Lothar Matthäus in seiner Kolumne auf "skysport.de", Neuer habe nicht mehr die Form früherer Tage und sollte durch Marc-André ter Stegen ersetzt werden, entgegnete Neuer: "Ich bin topfit, habe keine Probleme. Ich fühle mich gut, auch was meinen Fuß betrifft. Ich bin in guter Form." Und auch Bundestrainer Joachim Löw stellte sich demonstrativ hinter den Spielführer. Den Wachwechsel im Tor werde es in Paris nicht geben, betonte Löw: "Manuel Neuer wird im Tor stehen."
Bestätigt sieht sich der Keeper des FC Bayern in seiner grundsätzlichen Einschätzung auch in der persönlichen Aufarbeitung der Partie in den Niederlande: "Bis auf diese Situation beim 0:1 war ich zufrieden mit meinem Spiel." Das 0:2 hätte er vielleicht mit ein bisschen Glück verhindern können, "aber es ist in letzter Zeit so gewesen, dass ich nicht die Situation hatte, um mich auszuzeichnen."
Paradenquote: Neuer drittschlechtester Torhüter der Bundesliga
Jahrelang genoss und verdiente sich Manuel Neuer den Status des Ausnahmetorhüters, einer, der regelmäßig auch die sogenannten Unhaltbaren parierte und den Nimbus des Unbezwingbaren ausstrahlte. Nach dreimaligem Mittelfußbruch und monatelanger Verletzungspause ist dies in dieser Saison nicht der Fall. Er ist vielmehr ein Gesicht der Krise beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft geworden. Sein Patzer zum 1:1 gegen Augsburg, als er einen Eckball durch die Hände rutschen ließ, war für Außenstehende ebenso befremdlich wie sein Zögern beim Eckball vor dem 0:1 gegen die Niederländer. In der Bundesliga liegt seine Paradenquote lediglich bei 57,9 Prozent, nur Hoffenheims Oliver Baumann (57,7) und Nürnbergs Fabian Bredlow (46,7) sind da schwächer. In seinen vielen guten Jahren kam Neuer in der Regel stets auf eine Quote von rund 80 Prozent. Die dürften auch nötig sein, um in Frankreich mit der Nationalelf bestehen zu können.