Aus Schalkes Trainingslager in Belek (Türkei) berichtet Toni Lieto
Innerhalb von zwei Tagen haben sich zwei Spieler im Türkei-Trainingslager so schlimm am Knie verletzt, dass die Schalker bei beiden von einem gravierenderen Kreuzbandschaden ausgehen müssen. Während nicht geplant ist, einen Ersatz für Ersatztorwart Justin Heekeren zu verpflichten, will die Vereinsführung nach dem Schock um Sebastian Polter nun "intern besprechen", wie sie mit der Personalsituation im Angriff umgeht. Das kündigte Lizenzspieler-Leiter Gerald Asamoah am Sonntag nach dem Training an.
Dass die Königsblauen für die Mittelstürmerposition auf dem Markt kurzfristig tätig werden, ist nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich. Zum einen hat der hochverschuldete Klub schon genug Schwierigkeiten damit, überhaupt den bisherigen Bedarf an Verstärkungen zu decken - bislang wurden Niklas Tauer (FSV Mainz 05) und Jere Uronen (Stade Brest) ausgeliehen sowie Soichiro Kozuki aus der U 23 hochgezogen, gesucht wird noch dringend ein Außenbahnspieler.
Zum anderen könnte "auch Kenan Karaman auf der Position von Sebastian Polter eingesetzt werden", sagt Asamoah, vor allem aber hätten die Gelsenkirchener einmal mehr die Möglichkeit, den Nachwuchsbereich anzuzapfen. Bei einem Verein wie dem FC Schalke mit seiner seit Jahren hochgelobten Knappenschmiede bieten sich immer "Talente an, auf die man zurückgreifen kann", sagt Asamoah.
Topp könnte hochgezogen werden
Nach der Rückkehr des Bundesliga-Schlusslichts nach Deutschland am Mittwoch könnte Keke Topp hochgezogen werden, um zu schauen, ob er sich in der jetzigen Situation als Ergänzung für den Angriff eignet. "Er ist ein junger und talentierter Spieler, der seinen Körper gut einsetzen kann und weiß, wo das Tor steht", sagt Asamoah.
Der 18-jährige Topp wurde überwiegend bei Werder Bremen ausgebildet, ehe er 2021 in die U 19 des FC Schalke wechselte. Im Dezember desselben Jahres gab er sein Profidebüt, als er in der 2. Liga bei der 1:2-Niederlage gegen St. Pauli eingewechselt wurde. Simon Terodde und Marius Bülter hatten seinerzeit verletzungsbedingt nicht zur Verfügung gestanden.