Motorsport

Neuer Kia Niro: Dreifach elektrisch

Hybrid, Plug-in-Hybrid, EV - Preise ab 30.690 Euro - Marktstart im Juni

Neuer Kia Niro: Dreifach elektrisch

Neuer Kia Niro: Links als rein elektrischer Niro EV, rechts als Hybrid.

Neuer Kia Niro: Links als rein elektrischer Niro EV, rechts als Hybrid. Hersteller

Der Umstieg vom Verbrenner auf ein Elektroauto ist ein großer Schritt. Und nicht zu jeder Lebenssituation passt ein reiner Stromer. Der Niro soll auch Einsteiger ins elektrische Fahren zu den Kia-Showrooms locken. Deshalb wird der kompakte Crossover in drei verschiedenen Antriebsvarianten geliefert: Als Vollhybrid, der nur über sehr kurze Distanzen hinweg komplett elektrisch fährt und bei dem der E-Motor ansonsten die Aufgabe hat, den Verbrenner - beispielsweise beim Anfahren oder Beschleunigen - zu unterstützen. Als Plug-in-Hybrid, der nach Norm über 60 Kilometer elektrische Strecke machen kann. Und schließlich als "echtes" E-Modell, das Niro EV heißt.

C-Säule als Blickfang

Zu erkennen ist der Niro EV schon äußerlich - nicht nur an der neuen Front, sondern ebenso an der außergewöhnlichen, auch farblich abgesetzten C-Säule, die wegen der Durchströmung des Fahrtwindes den für die Aerodynamik relevanten cw-Wert senken soll. Eine gute Idee ist die beleuchtete Buchse für den Stromanschluss an der Frontpartie, das hilft nachts an den oftmals dunklen Ladestationen weiter.

Kia Niro EV

Praktisch beim Anfahren der Ladesäule: Der Stromanschluss sitzt an der Front, zudem ist er beleuchtet. Hersteller

Insgesamt wächst die Karosserie des Niro um gut sechs Zentimeter auf 4,42 Meter in der Länge und zwei Zentimeter beim Radstand auf jetzt 2,72 Meter. Das verbesserte Raumangebot der zweiten Generation kann sich im Wettbewerbsumfeld sehen lassen. Ins Gepäckabteil des EV-Modells passen 475 bis 1392 Liter, weitere 20 Liter nimmt der "Frunk" unter der Fronthaube auf. Beim Hybrid beträgt das Kofferraumvolumen 451 bis 1445 Liter und beim Plug-in-Hybriden 348 bis 1342 Liter.

Luft über dem Scheitel

Mehr Luft, sprich Abstand zwischen den Köpfen der Insassen und dem Dach, haben Hybrid und Plug-in-Hybrid, bei denen keine große Batterie im Unterboden untergebracht werden muss. Ein Plus für alle drei: Die modifizierten Sitze bieten mehr Komfort. Ausstattungsabhängig gibt es jetzt zwei breite Monitore (10,25 Zoll) und ein Head-up-Display.

Kia Niro

Kommandozentrale: Mit digitalem Fahrerdisplay und Touchscreen. Hersteller

Zum Antrieb der beiden Hybride: Beim Niro Hybrid wirken ein 1,6-l-Vierzylinder-Benzindirekteinspritzer und ein 32-kW-Elektromotor zusammen, insgesamt ergibt sich eine Systemleistung von 104 kW/141 PS. Der Plug-in-Hybrid verfügt über eine 11,1-kWh-Batterie die sich ausstattungsabhängig auch vorwärmen lässt, um die Reichweite zu erhöhen. Auch der PHEV nutzt den 1.6 GDI, daneben gelangt eine E-Maschine mit 62 kW zum Einsatz, die Systemleistung erreicht 135 kW/183 PS. Damit kann der Plug-in bis zu 65 Kilometer weit rein elektrisch fahren, im Stadtverkehr sogar bis zu 84 Kilometer. Somit erfüllt der Teilzeitstromer die aktuelle Voraussetzung, um die Innovationsprämie zu erhalten, zudem gibt er beispielsweise Pendlern mehr Freiheiten, kurze Strecken mit der elektrischen Ladekapazität zu fahren.

Strom sparen für die Umweltzone

Beide Hybride können über den intelligenten "Greenzone Drive Mode" elektrische Energie aufsparen, etwa für Umweltzonen am Ende einer Fahrt. Updates "Over the Air" sind im ersten Jahr zweimal kostenlos, danach erfolgen sie nur noch gegen Bezahlung oder sonst beim Händler.

Kia Niro

Gut ausgestattet: Klimaautomatik, Sitz- und Lenkradheizung, Audiosystem mit Smartphone-Integration und Rückfahrkamera gehören schon beim Basismodell zur Serienausstattung. Hersteller

Der elektrische Niro EV wiederum stellt neben seiner hohen Reichweite von bis zu 463 Kilometern auch gute Fahrleistungen bereit. Der Antrieb leistet 150 kW/204 PS und 255 Newtonmeter Drehmoment, das - wie bei Stromern üblich - vom Start weg parat steht. Den Sprint auf Tempo 100 absolviert der Niro EV in nur 7,8 Sekunden, in der Spitze läuft er 167 km/h. An einer Gleichstrom-Schnellladestation lässt sich der 64,8-kWh-Akku mit bis zu 100 kW laden, binnen 45 Minuten ist der Ladestand von 10 auf 80 Prozent gebracht. Auch hier lässt sich ein Batterie-Vorheizsystem ordern. Auf den Haken nehmen kann der EV bis 750 Kilo (gebremst), die beiden Hybridversionen können bis zu 1300 Kilo (gebremst) ziehen.

Umweltprämie abzugsfähig

Mit umfangreicher Basisausstattung sowie neuesten Infotainment- und Assistenzsystemen kommt der Kia Niro ab Juni auf den Markt. Der Einstiegspreis des Hybrid-Modells beträgt 30.690 Euro, der Plug-in-Hybrid wird ab 36.690 Euro angeboten, nach Abzug der Innovationsprämie bleiben 29.512 Euro. Die EV-Variante fährt ab 39.990 Euro vor, hier senkt die Kaufprämie den Preis auf 30.420 Euro. Die 7-Jahre-Herstellergarantie gilt auch für die Batterie.

Ingo Reuss

Kia Niro in Kürze:

Wann er kommt: Ist bereits bestellbar, Auslieferung ab Juni beziehungsweise Juli (Niro EV)

Wen er ins Visier nimmt: Hyundai Kona, Renault Captur, VW ID.3 etc.

Was ihn antreibt: Parallelhybrid mit 104 kW/141 PS, Plug-in-Hybrid mit 135 kW/183 PS, reiner Elektroantrieb mit 150 kW/204 PS

Was er kostet: Hybrid ab 30.690 Euro, Plug-in-Hybrid ab 36.690 Euro, EV ab 39.990 Euro

Ingo Reuss