
Kim Kulig erzielte mit einem tollen Schuss ins rechte Tordreieck ihr erstes Tor im Nationaltrikot. imago
Gegenüber dem 2:0-Erfolg zum Auftakt über Finnland stellte Nationaltrainerin Silvia Neid ihre Startelf auf drei Positionen um: Für Fuss, Schmidt und Bartusiak begannen Bachor, Omilade und Goeßling.
Die deutsche Elf begann stark und setzte China, gegen das vor neun Tagen in Bielefeld ein 1:1 heraussprang, gleich unter Druck. Bereits nach 18 Sekunden hätte es durchaus Elfmeter für die deutsche Elf geben können, doch die Pfeife von Schiedsrichtern Gaal (Ungarn) blieb nach einem Rempler von hinten an Grings stumm.
Doch die Welt- und Europameisterinnen blieben das dominierende Team und überzeugten im Spielaufbau. Mit schnellem Kombinationsspiel wurde China von einer Verlegenheit in die andere gestürzt. In der 11. Minute schoss Garefrekes freistehend vom rechten Fünfmetereck über das Tor, in der 19. Minute wurde Grings im letzten Moment gestoppt und ein Schuss von Behringer in der 35. Minute strich nur knapp über den Querbalken.
180 Sekunden später holten sich die deutschen Damen bei frühlingshaften Temperaturen in Albufeira den Lohn ihres couragierten Auftritts ab. Einen Eckball setzte Grings per Kopf an den rechten Pfosten, den Abpraller köpfte Garefrekes zum 1:0 ein.
Auch nach der Pause änderte sich nichts an der Dominanz des jungen deutschen Teams. Die Neid-Elf war spielerisch deutlich überlegen und führte die Chinesinnen phasenweise vor.
Und durch zwei sehr sehenswerte Tore wurde auch das Ergebnis dem Spielverlauf angeglichen. In der 58. Minute jagte Kulig aus rund 23 Metern zentraler Position den Ball in den rechten Torwinkel. Und zehn Minuten später schickte die 18-Jährige Garefrekes. Die Mittelfeldspielerin hatte freie Bahn und ließ der chinesischen Torfrau mit einem technisch perfekten Lupfer keine Abwehrchance.
Von den im Vorfeld so gefürchteten Chinesinnen war im gesamten Spiel so gut wie nichts zu sehen. Die Asiatinnen resignierten angesichts der deutschen Überlegenheit. Negativer Höhepunkt war die Hinaustellung von Yuan Fan (Gelb-Rote Karte) in der 75. Minute.
Die deutsche Vierer-Abwehr-Kette wurde über die 90 Minuten kaum gefordert und konnte sich so in den Angriff einschalten. Zwei Minuten vor Spielende hätte die aufgerückte Bartusiak nach schönem Doppelpack mit Grings das Ergebnis auf 4:0 schrauben können, doch dieses Mal blieb die chinesische Keeperin Sieger.
"Obwohl wir soviele junge Spielerinnen dabei haben, läuft es erstaunlich gut", sagte Garefrekes und Bundestrainerin Neid stellte Torschützin Kulig heraus: "Sie hat eine gute Kopfball-Technik, gute Dynamik und ist lernwillig."
Durch den zweiten Erfolg im zweiten Spiel steht die deutsche Frauen-Nationalelf beim Algarve-Cup vor dem dritten Einzug in das Finale. Dazu genügt nun im abschließenden Gruppenspiel am kommenden Montag gegen Schweden (14.15 Uhr) ein Remis. Gegner im Finale wären dann die USA, die ihr zweites Gruppenspiel mit 1:0 gegen Island gewinnen konnten und bereits sicher im Finale stehen.
Statistik:
Deutschland: Angerer (1. FFC Frankfurt) – Bachor (SC Bad Neuenahr) ab 46. Baunach (Bayern München), Omilade (VfL Wolfsburg), Bartusiak (1. FFC Frankfurt), Peter (Turbine Potsdam) ab 78. Schmidt (Turbine Potsdam) – Goeßling (SC Bad Neuenahr) ab 69. Okoyino da Mbabi (Bad Neuenahr), Kulig (Hamburger SV) – Garefrekes (1. FFC Frankfurt) ab 71. Bajramaj (FCR Duisburg), Mittag (Turbine Potsdam) ab 46. Müller (VfL Wolfsburg), Behringer (Bayern München) ab 71. Banecki (Bayern München) – Grings (FCR Duisburg)
Trainerin: Silvia Neid
Schiedsrichterin: Gaal (Ungarn)
Tore: 1:0 Garefrekes (38.), 2:0 Kulig (58.), 3:0 Garefrekes (68.)
Zuschauer (in Albufeira): 200
Gelb-Rote Karten: Yuan Fan (China, 75.)
Gelbe Karten: -