Beim Gastspiel im altehrwürdigen San Paolo überraschte Atalanta mit einer Personalie in der Startelf: Ilicic. Der beliebte Slowene mit dem Spitznamen "La Nonna" (die Großmutter) stand nach monatelanger Pause in Folge von psychischen Problemen wieder in der Startelf. Rein sportlich sollte sich das Comeback für ihn und seine Kollegen aber zu einem gebrauchten Nachmittag entwickeln.
Denn von Beginn an drückte Gastgeber Napoli aufs Gaspedal und spielte die Lombarden im wahrsten Sinne des Wortes an die Wand. Ein Angriff nach dem anderen rollte auf die Hintermannschaft und auf das von Sportiello gehütete Gehäuse zu, während defensiv SSC-Abwehrchef Koulibaly & Co. nichts zuließen - abgesehen von Distanzschüssen von Papu Gomez (22.) oder Rafael Toloi (41.).
Auch Ex-Wolfsburger Osimhen überragt
Die spielerische Überlegenheit der Partenopei wurde auch in Tore umgemünzt - und zwar in vier Stück bereits in den ersten 45 Minuten: Der nach Startschwierigkeiten inzwischen zum Stammspieler aufgestiegene Lozano (2019 aus Eindhoven gekommen) staubte erst zum 1:0 ab (23.), ehe der Mexikaner mit einem tollen Schlenzer den Doppelpack schnürte (27.). Und Dribbelkünstler Politano hievte mit einem traumhaften Distanzkracher das 3:0 auf die Anzeigentafel (30.), ehe der pfeilschnelle Ex-Wolfsburger Osimhen (in diesem Sommer für viel Geld aus Lille gekommen) souverän links unten zum 4:0-Pausenstand traf (43.). Für den 21-Jährigen das erste Serie-A-Tor seit seinem Wechsel nach Süditalien.
Ein Ehrentreffer für Atalanta
Nach Wiederbeginn beschränkten sich die Neapolitaner wenig überraschend mit dem 4:0 im Rücken aufs Verwalten und Kontern. So verkam die Partie gegen längst geschlagene Bergamasken zur überschaubaren Nummer. Bei einem Vorstoß der Gäste über Romero, der beim 0:4 ganz schlecht ausgesehen hatte, spielte Napoli allerdings einmal fälschlicherweise auf Abseits. So durfte Joker Lammers mit seinem Schuss den 1:4-Ehrentreffer verbuchen (69.), an der verdienten ersten Niederlage für die zuvor dreimal siegreichen Norditaliener änderte das freilich nichts.
Neapels Hoffnung bleibt bestehen
Alles in allem ein weiteres tolles Ligaspiel der Süditaliener, die nach drei siegreichen Partien auf dem Feld allerdings mit einem Punkt Abzug sowie der 0:3-Niederlage am Grünen Tisch gegen Juve klarkommen müssen. Wenngleich hier das letzte Worte noch nicht gesprochen worden ist.