Neapels Trainer Walter Mazzarri gab nach der 1:2-Pleite in der Serie A gegen den FC Parma Zuniga den Vorzug vor Dossena.
Auf der anderen Seite ließ FCB-Coach Jupp Heynckes dieselbe Elf auflaufen wie beim klaren 4:0-Bundesliga-Sieg gegen Hertha BSC.
Im ausverkauften San Paolo erwischten die Bayern einen Blitzstart! Tymoshchuk passte beim ersten Angriff nach rechts zu Boateng, der ein Stück lief, um dann in die Mitte zu flanken. Dort nahm Kroos, der viel zu viel Platz hatte, den Ball stark an, drang in den Sechzehner ein und guckte aus elf Metern de Sanctis aus - 0:1 (2.). Das war die kalte Dusche für die Neapolitaner, die nervös begannen und in der Anfangsviertelstunde Ball und Gegner hinterher liefen. Dass man Napoli aber immer auf der Rechnung haben muss, wurde allerdings auch klar, als Cavani wie aus dem Nichts knapp neben den linken Pfosten köpfte (7.).
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Die Münchner machten jedoch den besseren Eindruck. Sie bestimmten das Geschehen auf dem Feld, ließen es dabei aber ab und an etwas zu gemächlich angehen. Der deutsche Rekordmeister nutzte einfach die zahlreichen Freiräume, die ihm geboten wurden nicht. Die Italiener fanden auch dadurch zu ihrem Spiel, wodurch die Begegnung etwas offener wurde. Zwingend vor Neuer auftauchen konnten sie aber im Grunde gar nicht. Die besseren Chancen hatten weiterhin die Bayern: Gomez schoss knapp links vorbei (20.), während Boateng nach einer Ecke an de Sanctis scheiterte (33.).
Danach wendete sich das Blatt! Auf einmal waren die Neapolitaner am Drücker und in der 39. Minute war Neuers tolle Serie von 1147 Minuten ohne Gegentor beendet - und das durch einen Mitspieler: Maggio entwischte auf der rechten Außenbahn und flankte dann scharf in die Mitte zu Hamsik. Badstuber wollte klären, beförderte den Ball allerdings ins eigene Netz zum 1:1-Halbzeitstand.
Die Bayern drehen nochmal auf, doch Gomez scheitert vom Elfmeterpunkt
Heiße Atmosphäre: Im San Paolo kochte die Stimmung - auch bei den FCB-Fans. Getty Images
Jupp Heynckes hatte in der Kabine offenbar seinen Unmut ob der schwachen Vorstellung der letzten Minuten mitgeteilt, was offenbar fruchtete. Nach Wiederanpfiff dominierten die Münchner wieder das Geschehen auf dem Feld und bekamen auch gleich einen Elfmeter zugesprochen. Cannavaro hatte sich in einen Gomez-Schuss hineingedreht und den Ball an den Arm bekommen. Aus der neuerlichen Führung wurde aber nichts, da Gomez viel zu pomadig schoss und de Sanctis das Leder fangen konnte (49.). Der nächste Nackenschlag für die Gäste, die kurz darauf noch gute Chancen durch Schweinsteiger (51.) und Müller (55.) liegen ließen.
Die Bayern ließen sich jedoch nicht verunsichern, hatten weiterhin klare Feldvorteile, leisteten sich aber auch zu viele kleine Fehler. Die Folge: de Sanctis flogen nicht mehr viele Bälle um die Ohren. Auf der Gegenseite sah es aber auch nicht viel besser aus, sodass die Partie im weiteren Verlauf relativ ereignislos vor sich hin dümpelte.
Je weiter das Spiel voran schritt, desto offensichtlicher wurde, dass sich beide Kontrahenten mit der Punkteteilung durchaus abfinden konnten. Hüben wie drüben fehlte es nunmehr am unbändigen Willen zum Sieg, sodass Schiedsrichter Olegario Benquerenca aus Portugal an seinem 42. Geburtstag schlussendlich ein 1:1 als Endergebnis notierte.
Bevor es in der Champions League am 2. November zum Rückspiel in München kommt, müssen beide Mannschaften in ihrer jeweiligen Liga den Alltag bewältigen. So sind sowohl Napoli als auch die Bayern am kommenden Sonntag gefordert - der SSC bei Cagliari Calcio (15 Uhr), der FCB in Hannover (17.30 Uhr).