Bundesliga

Nagelsmann widerspricht Matthäus: "Es gab und gibt keine Gespräche mit Bayern"

Gerüchte über vorzeitigen Abschied aus Leipzig

Nagelsmann widerspricht Matthäus: "Es gab und gibt keine Gespräche mit Bayern"

Schätzen sich: Die Trainer Julian Nagelsmann und Bayern-Coach Hansi Flick.

Schätzen sich: Die Trainer Julian Nagelsmann und Bayern-Coach Hansi Flick. Getty Images

Nach dem Schlusspfiff in Paris, der das Aus des FC Bayern in der Champions League besiegelte, schaltete Julian Nagelsmann am späten Dienstagabend umgehend um, "weil ich bei Netflix noch eine offene Motorrad-Doku hatte". Der Leipziger Trainer bekam daher nach eigener Darstellung weder den nach einer Abschiedsrede klingenden Monolog von Hansi Flick mit noch die Ankündigung von Sky-Experte Lothar Matthäus, die Bayern hätten sich schon mit Nagelsmann über eine Anstellung unterhalten und gar schon über das Gehalt gesprochen.

"Ich weiß nicht, woher Matthäus diese Informationen hat"

Erst als er umgehend "durch unzählige WhatsApp-Nachrichten" mit diesen Inhalten konfrontiert wurde, war Nagelsmann ins Thema involviert, und die Dementis, die er noch in der Nacht über den Messenger-Dienst verschickte, wiederholte er in der Medienrunde am Mittwoch vor dem Mikrofon. "Es gab und gibt keine Gespräche. Neue Informanten braucht das Land. Ich weiß nicht, woher er diese Informationen hat", sagte Nagelsmann und bekräftigte auf Nachfrage, dass sich auch keine Vertrauensperson in seinem Namen mit dem Rekordmeister über einen Klubwechsel ausgetauscht habe: "Das gilt natürlich auch für meine Berater, weil meine Berater sind nicht autark unterwegs. Die machen Dinge, die ich vorgebe, und von daher gab es auch da keine Gespräche."

Nagelsmann hat keine Ausstiegsklausel: "Es muss für beide Seiten passen"

Nagelsmann besitzt in Leipzig einen bis 2023 gültigen Vertrag, der keine Ausstiegsklausel beinhaltet. "Grundsätzlich unterschreibe ich Verträge bei vollem Bewusstsein", bekräftigte der 33-Jährige am Mittwoch. Es gebe zwar immer "Entwicklungen im Fußball, die man nicht vorhersehen kann" und die dazu führen könnten, eine Zusammenarbeit vorzeitig beenden zu wollen. Aber er habe "die feste Überzeugung, dass Dinge von meiner Person nur dann passieren, wenn es einen Konsens gibt". So sei es auch bei der TSG Hoffenheim gewesen, wo es in den ersten zwei Jahren "Anfragen gab, die der Klub abblockte, da war das Thema für mich auch erledigt".

Erst nach seinem dritten Jahr griff die Ausstiegsklausel über fünf Millionen Euro, die RB Leipzig im Sommer 2019 aktivierte. Bei RB gelte derselbe Grundsatz wie in Hoffenheim, betonte Nagelsmann: "Ich würde nie einen öffentlichen Kampf anfangen, um mich aus irgendwas rauszuboxen. Es muss immer für beide Seiten passen."

Kein Gespräch mit Mintzlaff

Mit RB-Boss Oliver Mintzlaff oder einem anderen Verantwortlichen des Bundesliga-Zweiten habe er "nicht darüber gesprochen, weil es da nichts zu besprechen gibt". Mintzlaff hatte schon frühzeitig festgelegt, Nagelsmann in diesem Sommer nicht ziehen lassen zu wollen. So sagte der Vorstandschef am 20. Dezember als Talkgast bei "Sky 90": "Wir sind völlig entspannt. Ich kann hier versichern, dass Julian auch in der kommenden Saison unser Trainer ist." Von dieser Linie rückte Mintzlaff auch in den folgenden Monaten nicht ab.

Oliver Hartmann