"Zwei Punkte nach zwei Spielen sind ein bisschen wenig, aber ich bin mir sicher, wenn ich gesehen habe, wie sich die Jungs gesteigert haben gegenüber letzter Woche, dann geht es in die richtige Richtung. Da müssen wir weitermachen", urteilte Peter Bosz über seine Mannschaft, der ihn gerade als Kollektiv beeindruckt hatte. "Mir hat wirklich die Teamleistung gefallen. Denn wenn man gegen eine gute Mannschaft wie Leipzig spielt, und so mutig wie wir nach vorne spielt, geht das nur, wenn man kompakt spielt. Das haben wir wirklich gut gemacht", so der Niederländer.
Daran hatte auch Kerem Demirbay seinen Anteil. Der sich nach Problemen in der Anfangsphase steigerte und mit einem Klassetreffer den Ausgleich erzielte. "Er hat ein gutes Spiel und ein super Tor gemacht, aber wie immer bin ich als Trainer kritisch: Ich habe auch Sachen gesehen, die er besser machen muss. Aber auch bei ihm geht es in die richtige Richtung." Nicht nur in Wolfsburg hatte der Mittelfeldspieler zuletzt enttäuscht.
Er hat ein gutes Spiel und ein super Tor gemacht, aber ich habe auch Sachen gesehen, die er besser machen muss.
Peter Bosz
Nach vielen mageren Auftritten der Werkself, die sich nach dem Re-Start in der vergangenen Saison gehäuft hatten, sieht Bosz seine Mannschaft wie den Rekordeinkauf auf dem richtigen Weg. Doch für beide ist das Ziel noch nicht erreicht. "Nach zwei Wochen Vorbereitung kann man nicht bei 100 Prozent sein", stellte der Trainer nach dem zweiten Pflichtspiel der Saison fest.
Schick zündet schnell und bekommt dennoch Zeit
Umso beachtlicher war der Auftritt von Neu-Stürmer Patrik Schick. Der 24-Jährige stand erstmals in Leverkusens Startelf und wusste nach Quarantäne und nur eineinhalb Wochen Mannschaftstraining zu überzeugen. Stets anspielbar, pass- und ballsicher, mit guter Übersicht, und starker Ballbehauptung. Dementsprechend zufrieden zeigte sich Bosz mit 26,5-Millionen-Euro-Mann.
"Er hat ein super Tor gemacht", urteilte er über Schicks Abseitstreffer aus halbrechter Position, bei dem dieser den Ball mit Power und Effet ins lange Eck gesetzt hatte. "Das ist eine seiner Qualtäten. Er hat einen super linken Fuß. Er kann vorne auch sehr gut mit dem Kopf spielen", zählte Bosz auf und prognostiziert, dass die Fähigkeiten künftig noch stärker zum Tragen kommen werden. "Ich und seine Mitspieler müssen ihn noch besser kennenlernen. Und er seine Mitspieler. Dafür braucht er Zeit", weiß der Trainer, "jede Woche wir dieses Verständnis besser werde."
Nagelsmann schwärmt
Was wie eine Drohung klingt. Und durchaus als solche zu verstehen ist, wenn man Julian Nagelsmann folgt, der vergangene Saison mit Schick in Leipzig zusammenarbeitete. Schick habe "Entwicklungsfelder, auf denen er noch deutlich besser werde kann trotz seiner guten Qualität, die er schon hat. Er ist ein Versprechen für Peter Bosz und eine Gefahr für die anderen Mannschaften", schwärmte Nagelsmann.
Leipzigs Trainer lobte das Gesamtpaket des tschechischen Nationalspielers. "Er ist unglaublich gefährlich bei Standards, unglaublich kopfballstark bei Flanken aus dem Spiel heraus. Das Tor war sein Paradeschuss mit links. Er hat eine spezielle Schusstechnik, die sehr, sehr gut ist. Bei uns war er sehr fleißig, hat defensiv viel gearbeitet, ist viel angelaufen, hat sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt", zählte Nagelsmann auf und stellte in Aussicht: "An ihm wird Leverkusen noch viel Freude haben."
