Nationalelf

Nach Telefonkonferenz: Löw bleibt Bundestrainer

"Ein einzelnes Spiel kann und darf nicht Gradmesser sein"

Nach Telefonkonferenz: Löw bleibt Bundestrainer

Die DFB-Spitze ist weiterhin von Bundestrainer Joachim Löw überzeugt.

Die DFB-Spitze ist weiterhin von Bundestrainer Joachim Löw überzeugt. imago images

In einer Telefonkonferenz sei am Montag "einvernehmlich festgehalten" worden, "den seit März 2019 eingeschlagenen Weg der Erneuerung der Nationalmannschaft mit Bundestrainer Joachim Löw uneingeschränkt fortzusetzen".

Trotz der jüngsten Ergebnisse, allen voran das 0:6 in Spanien, wird Löw die DFB-Elf also auch zur Europameisterschaft begleiten. "Das Präsidium folgte damit einer Empfehlung des Präsidialausschusses und von Oliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften & Akademie."

Ein einzelnes Spiel kann und darf nicht Gradmesser für die grundsätzliche Leistung der Nationalmannschaft und des Bundestrainers sein.

Der DFB-Präsidialausschuss

Vorausgegangen war dem Entscheidungsprozess ein Treffen zwischen dem Präsidium sowie Löw und Bierhoff. "Es war dem Bundestrainer wichtig, in einem offenen, konstruktiven und intensiven Austausch die aktuelle Lage, die Niederlage gegen Spanien und die bevorstehenden Monate bis zur Europameisterschaft zu erörtern", teilte der DFB mit. "Dabei hat Joachim Löw die Beteiligten über seine Einschätzungen, Vorstellungen und die weiteren Planungen informiert."

Der Präsidialausschuss, bestehend unter anderem aus Präsident Fritz Keller und Vize Rainer Koch, habe übereinstimmend festgestellt, "dass die hochqualitative Arbeit des Trainerstabes, das intakte Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer sowie ein klares Konzept für das bisherige und weitere Vorgehen zählen. Ein einzelnes Spiel kann und darf nicht Gradmesser für die grundsätzliche Leistung der Nationalmannschaft und des Bundestrainers sein."

"Feste Überzeugung" für eine "begeisternde EM 2021"

Es seien auf dem Weg zur EM im kommenden Jahr bereits "wichtige sportliche Ziele erreicht worden", unter anderem die Qualifikation für das europaweite Turnier oder der Klassenerhalt in der Liga A der Nations League. Obwohl dort auch das Endturnier im kommenden Herbst durch ein Remis oder einen Sieg in Spanien möglich gewesen wäre.

Trotzdem bestehe die "feste Überzeugung, dass Joachim Löw und sein Trainerteam trotz einer für alle herausfordernden Situation erfolgreiche Spiele und Ergebnisse liefern werden. Der Bundestrainer wird alle nötigen Maßnahmen ergreifen, um mit der Mannschaft eine begeisternde EM 2021 zu spielen."

Stolze Turnier-Bilanz von 2008 bis 2016 - Bruchlandung 2018

Löw hatte 2006 nach dem Abschied von Jürgen Klinsmann als DFB-Teamchef dessen Nachfolge angetreten - mit Klinsmann landete er als Co-Trainer bei der Heim-WM 2006 auf Platz drei. Bei allen Europameisterschaften und WM-Turnieren erreichte er bis zur EM 2016 in Frankreich mit seiner Mannschaft stets das Halbfinale. 2014 feierte er mit dem WM-Titel in Brasilien seinen größten Erfolg. Beim Projekt Titelverteidigung 2018 in Russland erlebten Löw und das Auswahlteam eine bisher beispiellose Bruchlandung mit dem WM-Vorrunden-Aus nach Niederlagen gegen Mexiko und Südkorea sowie einem 2:1-Sieg gegen die Schweden.

Löws Vertrag als Bundestrainer wurde vor der WM 2018 in Russland vorzeitig verlängert: Offiziell läuft sein Arbeitspapier noch bis zur WM 2022, die im November/Dezember in Katar ausgetragen wird.

mkr

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